Es ist das beherrschende Thema unserer Zeit, so begründet die Gesellschaft für Deutsche Sprache ihre Entscheidung. "Flüchtlinge" landete vor "Je suis Charlie" und "Grexit" auf Platz eins der Liste.
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"Ampel-Aus" ist "Wort des Jahres" 2024
Die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache hat gewählt: "Ampel-Aus" folgt auf "Krisenmodus" aus dem Vorjahr. Auf Platz zwei landet 2024 "Klimaschönfärberei". Welche Wörter machten in früheren Jahren das Rennen?
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2024: "Ampel-Aus"
Im November 2024 zerbrach in Berlin die Dreier-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Seither hat die rot-grüne Regierung keine Mehrheit mehr und ist für
Gesetze auf die Zustimmung anderer Parteien angewiesen. Der Koalitionsbruch ging als "Ampel-Aus" in die Geschichte ein. Nun wählte die Gesellschaft für Deutsche Sprache den Begriff zum "Wort des Jahres"
Das Wort des Jahres 2023 lautet "Krisenmodus". Die von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) seit 1977 regelmäßig ausgewählten Begriffe und Wendungen haben das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich bestimmt. "Krisen gab es schon immer. Aber in diesem Jahr scheinen die Krisen und ihre Bewältigung zu kulminieren", so die GfdS über die Wahl.
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2022: "Zeitenwende"
Der Begriff bezeichnet den Übergang in eine neu Ära und speziell den Beginn der christlichen Zeitrechnung vor über zwei Jahrtausenden; Bundeskanzler Olaf Scholz machte ihn im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine populär. "Wir erleben eine Zeitenwende", sagte er. "Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor."
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2021: "Wellenbrecher"
Ein würdiger Sieger in Pandemie-Zeiten: Das Wort "Wellenbrecher" stammt eigentlich aus dem Küstenschutz. Mittlerweile stünde es für alle Maßnahmen, die getroffen wurden, um die vierte Corona-Welle zu brechen, erklärte die Gesellschaft für deutsche Sprache.
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2020: "Corona-Pandemie"
Wie kein anderes Wort steht das diesjährig gekürte Wort als Synonym für das Jahr 2020. Das Coronavirus, das Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan erstmalig ausgebrochen war, verbreitete sich in kürzester Zeit in der ganzen Welt. Aus der anfänglichen Epidemie wurde eine globale Pandemie, die laut der Weltgesundheitssorganisation WHO weltweit zu über 20 Millionen Todesfällen führte.
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2019: "Respektrente"
Diese Wortneubildung bezog sich auf die Einführung einer Grundrente für Personen, die 35 Jahre erwerbstätig waren und deren Rente trotzdem niedriger als das Existenzminimum ausfällt. Die Jury zeichnete das Wort auch aus sprachlichen Gründen aus - in der politischen Debatte diene dieses neu geschaffene "Hochwertwort" der "Selbstaufwertung durch Fremdaufwertung".
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2018: "Heißzeit"
Der Sommer 2018 war zweifelsohne geprägt von Hitze und Dürre. Als Wort des Jahres 2018 deutet "Heißzeit" aber auch auf die epochale Dimension des Klimawandels hin. Es wundert also nicht, dass die Wortbildung "Heißzeit" eine lautliche Analogie zu "Eiszeit" darstellt. Bereits der Sommer 2003 galt als extrem. Auch der folgende Sommer 2019 war überdurchschnittlich heiß.
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2017: "Jamaika-Aus"
Wochenlang haben die Jamaika-Koalitionsverhandlungen 2017 die Nation beschäftigt. Dann kam das Aus - das "Jamaika-Aus". Das Wort stehe aber nicht nur für die gescheiterte Regierungsbildung, erklärte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ihre Wahl. Es sei auch sprachlich interessant: So sei unter anderem die Aussprache des Staates "Jamaika" eingedeutscht worden.
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2016: "Postfaktisch"
Rund um den US-Wahlkampf und den Sieg von Donald Trump 2016 wurde das Wort "postfaktisch" immer wieder im Zusammenhang mit der Weiterverbreitung von falschen Tatsachen verwendet - auch von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es kommt meist dann zum Einsatz, wenn die öffentliche Meinung weniger von objektiven Tatsachen als von Gefühlen und Ressentiments beeinflusst wird.
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2015: "Flüchtlinge"
Der Begriff "Flüchtlinge" hat das Jahr sprachlich bestimmt wie kein anderer, sagt die Gesellschaft für deutsche Sprache. Wer will da widersprechen? Dahinter landete "Je suis Charlie" - damit drückten Menschen weltweit ihr Mitgefühl mit den Opfern der Anschläge auf das Satireblatt aus. Platz drei ging an "Grexit", den Ausdruck für den drohenden Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone.
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2014: "Lichtgrenze"
Der Siegerbegriff 2014 überraschte: "Lichtgrenze" bezog sich auf eine Licht-Installation zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin. Der Ausdruck "Schwarze Null", der die Bemühungen der Bundesregierung beschrieb, erstmals seit 45 Jahren ohne neue Schulden auszukommen, wurde Zweiter. Auf Platz drei kam "Götzseidank", eine Zeitungs-Schlagzeile nach dem Siegtor Mario Götzes im WM-Finale von Rio.
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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden kürt seit 1977 regelmäßig Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Dass hier im Jahr 2015 das Wort "Flüchtlinge" die Nase vorn hat, überrascht wenig. Es stehe für das beherrschende Thema des Jahres, begründete die Jury ihre Wahl. Zudem sei es auch sprachlich interessant. Tendenziell klinge das Wort abschätzig: So seien auch ähnliche Wortbildungen - wie Eindringling, Emporkömmling oder Schreiberling - negativ belegt.
"Je suis Charlie" und "Grexit"
Auf Platz zwei der Wörter dieses Jahres kam "Je suis Charlie". Mit dem Spruch bekundeten nach dem Terroranschlag auf das französische Satireblatt "Charlie Hebdo" weltweit Millionen Menschen ihre Solidarität mit den Opfern. Auf den dritten Platz wurde "Grexit" gewählt – der Begriff beschrieb den zeitweise drohenden Ausschluss Griechenlands aus dem Euro. Außerdem wurde der Ausdruck zum Vorbild für ähnliche Schöpfungen wie "Brexit" (Austritt Großbritanniens aus der EU) oder "Schwexit" (Wechsel Bastian Schweinsteigers von Bayern München zu Manchester United).
"Wir schaffen das" auf Platz 10
Die GfdS wählte aus etwa 2500 Vorschlägen zehn Begriffe aus. Auf den Rängen vier bis neun folgen: Selektorenliste, Mogel-Motor, durchwinken, Selfie-Stab, Schummel-WM und Flexitarier. "Wir schaffen das", der vielzitierte Ausspruch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bezug auf die Flüchtlingskrise, schaffte es immerhin auf Platz zehn.