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Fliegt am 4. Spieltag der nächste Coach?

Calle Kops dpa, sid
20. September 2016

Drei Spiele, ein Punkt, wenig Hoffnung auf Besserung: Beim Hamburger SV steht Retter Bruno Labbadia plötzlich in der Schusslinie. Die Partie in Freiburg dürfte schon wegweisenden Charakter für den Trainer haben.

HSV-Trainer Bruno Labbadia steht im Stadion an der Seitenlinie (Foto: picture alliance/INSIDE-PICTURE/S. Sudheimer)
Bild: picture alliance/INSIDE-PICTURE/S. Sudheimer

Gleich in den ersten Saisonwochen ist es für die Bundesliga-Trainer ungemütlich. Nur wenige Tage nach der denkwürdigen Trennung der Bremer von Viktor Skripnik im Mannschaftsbus auf der Heimfahrt von Borussia Mönchengladbach droht auch Hamburgs Fußball-Lehrer Bruno Labbadia das frühe Aus. Das Duell des Tabellen-Drittletzten am Dienstag beim SC Freiburg wird bereits als "Endspiel" für den Fußball-Lehrer angesehen. Jüngste Aussagen von HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer deuten darauf hin, dass diese Prognose nicht ganz abwegig ist: "Wir müssen Änderungen so schnell wie möglich herbeiführen. Möglichst schon in Freiburg."

Ganz ungewöhnlich sind diese schnellen Personalwechsel nicht - schon gar nicht beim HSV. So waren 2009 gleich vier Bundesliga-Trainer noch vor Ende September nicht mehr im Amt. Mit Mirko Slomka (2014), Torsten Fink (2013) und Michael Oenning (2011) traf es allein drei Hamburger Fußball-Lehrer in den vergangenen zehn Jahren zu einem ähnlich frühen Zeitpunkt. Die Aussage von Beiersdorfer bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren, für Kontinuität sorgen zu wollen, könnte erneut ad absurdum geführt werden.

Trotz dieser für ihn ungünstigen Vorzeichen gibt sich Labbadia zuversichtlich: "Ich habe wesentlich schwierigere Situationen hier erlebt, deswegen bin ich nicht sonderlich beunruhigt." Gleichwohl weiß er um die große Bedeutung der vierten Saisonpartie. "Das Spiel in Freiburg ist überlebenswichtig."

Noch Ruhe auf Schalke

Noch kein Gegenwind für Trainer Weinzierl auf SchalkeBild: picture-alliance/augenklick/GES/M. Ibo

Darüber hinaus gehört zu den markanten Merkmalen der jungen Saison, dass mit Werder Bremen (0 Punkte), dem FC Schalke (0) und dem Hamburger SV (1) drei Traditionsclubs der Abstiegszone angehören. Doch anders als bei den Nordlichtern aus den Hansestädten gibt es bei den sonst für schnelle Unruhe bekannten Königsblauen noch keine Trainerdiskussion. "Drei Spiele, null Punkte. Das ist nicht Schalke", klagte Abwehrspieler Naldo nach dem 0:2 am Sonntag in Berlin, "die Fans erwarten viel mehr von uns." Unterliegen die Schalker jedoch auch am Mittwoch daheim gegen den 1. FC Köln, könnte der neue Coach Markus Weinzierl in Erklärungsnot geraten.

Beim Erzrivalen Borussia Dortmund ist man zur Zeit von jeglicher Trainerdiskussion weit entfernt - natürlich. Denn für Thomas Tuchel gab es zuletzt viel Lob. Bei den beiden 6:0-Kantersiegen über Legia Warschau und Darmstadt 98 setzte der Coach erfolgreich auf Rotation. Den positiven Trend will die Borussia im Topspiel des Dienstags beim VfL Wolfsburg fortsetzen und einen ähnlichen Rückschlag wie im letzten Liga-Auswärtsspiel in Leipzig (0:1) vermeiden. Eine Rückkehr von Andre Schürrle an seine alte Wirkungsstätte nach seiner Innenbanddehnung wird es nach Einschätzung von Tuchel jedoch vorerst wohl nicht geben: "Für Andre wird es knapp. Es sieht unverändert schlecht aus."

BVB-Trainer Thomas Tuchel und die Seinen: zwei 6:0-Siege in Folge - das schafft HarmonieBild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Spitzenspiel am Mittwoch

Neben den Partien der Hamburger in Freiburg und der Dortmunder in Wolfsburg kommt es am Dienstag (20.00 Uhr MESZ) noch zu den Begegnungen Ingolstadt gegen Frankfurt und Darmstadt gegen Hoffenheim.

Am Mittwoch (20.00 Uhr MESZ) steht dann das Aufeinandertreffen von Schalke und Köln auf dem Programm. Doch das Spitzenspiel des 4. Spieltags geht in München über die Bühne: Tabellenführer FC Bayern empfängt den Zweiten Hertha BSC. Bremen mit Interimscoach Alexander Nouri misst sich mit Mainz, Leverkusen empfängt Augsburg und Liga-Neuling Leipzig will seinen Traumstart gegen Mönchengladbach fortsetzen.

Alle Begegnungen des 4. Bundesliga-Spieltags können Sie im DW-Liveticker verfolgen. Los geht es jeweils rund 15 Minuten vor Anpfiff.

ck/jw (dpa, sid)

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