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Florida rüstet sich für Hurrikan "Ian"

28. September 2022

Das US-Hurrikanzentrum hat die Westküste des Sonnenstaates vor einer lebensbedrohlichen Sturmflut und Orkanböen gewarnt. Für 2,5 Millionen Menschen gibt es Evakuierungsanweisungen. Und in Südostasien wütet Taifun "Noru".

Zwei Männer vor Fenster mit Brettern
Im Großraum von Tampa werden Schaufensterscheiben mit Brettern geschützt Bild: Ricardo Arduengo/AFP/Getty Images

Hurrikan "Ian" nimmt an Stärke zu

02:06

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Der amerikanische Bundesstaat Florida bereitet sich auf den Hurrikan "Ian" vor, der auf Kuba bereits große Zerstörung angerichtet hat. "Die Vorhersagen können sich ändern, aber im Moment sagen die Experten, dass dies ein sehr schwerer Hurrikan sein könnte, lebensbedrohlich und mit verheerenden Auswirkungen", sagte US-Präsident Joe Biden. "Ian" soll voraussichtlich am Mittwochabend (Ortszeit) auf Land treffen.

Der Wirbelsturm bewegt sich mittlerweile als Hurrikan der Kategorie 4 von 5 auf die Golfküste Floridas zu. Meteorologen warnten, "Ian" werde über dem warmen Golf von Mexiko an Stärke gewinnen und könne anhaltende Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde erreichen.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis rief die Bewohner auf, sich zu schützen. Für 2,5 Millionen Menschen gelten Evakuierungsanweisungen. Niemand solle glauben, dass es dieses Mal wieder glimpflich ausgehen werde, weil das in der Vergangenheit oftmals so gewesen sei, so DeSantis.

Vor dem Krankenhaus in Tampa werden Spundwände zum Schutz vor befürchteten Wassermassen errichtet Bild: Christobal Herera-Ulashkevich/EPA-EFE

Die voraussichtlich von dem Sturm betroffene Region habe vermutlich seit rund 100 Jahren nicht mehr einen solchen Hurrikan erlebt, warnte Deanne Criswell von der amerikanischen  Katastrophenschutzbehörde Fema. Expertinnen und Experten beunruhigt auch, dass in den vergangenen Jahrzehnten in der Region immer näher am Wasser gebaut wurde. Überschwemmungen könnten viele Gebäude beschädigen oder zerstören. Auch im Inneren des Landes müsse mit Überflutungen und Tornados gerechnet werden, teilte der Wetterdienst mit.

Polizisten positionieren sich an Stützpunkten im ganzen Bundesstaat Bild: Sean Rayford/Getty Images

Aus dem US-Verteidigungsministerium hieß es, mehr als 3200 Mitglieder der Nationalgarde in Florida seien aktiviert, weitere 1800 hielten sich für den Bedarfsfall bereit. Disney kündigte an, seine Themen- und Wasserparks in Orlando an diesem Mittwoch und Donnerstag vorsorglich zu schließen. Auch andere Freizeiteinrichtungen, Strände, zahlreiche Geschäfte sowie Schulen in Florida werden an beiden Tagen geschlossen bleiben. Fluggesellschaften strichen wegen des Sturms mehr als 2000 Verbindungen.

Kuba ist ohne Strom

Zuvor hatte "Ian" auf Kuba große Schäden angerichtet. Er war mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 Kilometern in der Stunde auf Land getroffen. In ganz Kuba fiel der Strom aus.

Eine Frau in ihrem zerstörten Haus in San Juan y Martinez Bild: Adalberto Roque/AFP/Getty Images

Deswegen gelangen auch nur allmählich Informationen aus den besonders betroffenen Gebieten an die Öffentlichkeit. Erste Fotos zeigten ein Bild großer Zerstörung. Viele Häuser und Straßen stehen unter Wasser oder sind stark beschädigt, Bäume sind entwurzelt.

16 Tote durch Taifun "Noru" in Kambodscha

Der Taifun Noru" verursachte unterdessen schwere Überschwemmungen und Schäden in den Küstengebieten von Vietnam und am Mekong im Nachbarland Kambodscha. Der Tropensturm fegte seit der Nacht zum Mittwoch mit starken Winden und heftigem Regen über die Zentralregionen Vietnams. Den Behörden zufolge wurden dort bislang keine Todesopfer gemeldet. In Kambodscha seien hingegen 16 Menschen im Hochwasser ertrunken, teilte der Katastrophenschutz mit. 

Land unter in der Stadt Hoi An, die seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Touristen sind dennoch unterwegs Bild: NHAC NGUYEN/AFP

Die Behörden hatten vorsorglich Hunderttausende Menschen in Sicherheit gebracht und zehn Flughäfen geschlossen. Die Fluggesellschaft Vietnam Airlines strich 148 Flüge, betroffen waren 14.000 Passagiere. Auch wurden Zehntausende Fischer im Vorfeld an Land beordert. Besonders von "Noru" betroffen waren die Großstadt Da Nang sowie die Küstenprovinzen Thua Thien-Hue, Quang Nam und Quang Ngai. Der bei Touristen aus aller Welt beliebte Ort Hoi An, dessen malerische Altstadt seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, steht größtenteils unter Wasser.

sti/ehl/se/fab (dpa, ap, rtr)

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