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Flucht nach Europa

19. August 2012

Wieder Hunderte Afrikaner haben ihr Leben riskiert und sind von der Südküste des Mittelmeers aus Richtung Europa aufgebrochen. Viele sahen im Ende des Fastenmonats Ramadan eine Chance.

Afrikanische Flüchtlinge auf einem Boot (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Insgesamt hatten 300 Afrikaner in der Nacht zum Sonntag versucht, von Marokko aus die Grenzanlage der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla zu überwinden. Wie die Polizei mitteilte, waren sie durch ein Flusstal auf die Grenzzäune zugestürmt.

Etwa 60 von ihnen gelangten auf spanisches Gebiet. Den Zeitpunkt hatten sie allem Anschein nach bewusst gewählt. Denn in Marokko wurde gerade das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert.

Im Laufschritt über die Grenze

Wenige Stunden später versuchten nochmals 150 Afrikaner, über den Grenzwall zu klettern. Allerdings vergeblich, so die Polizei. Auch im weiter westlich gelegenen Ceuta scheiterten 15 Afrikaner, als sie versuchten im Laufschritt, einen Grenzübergang zu passieren und in die spanische Stadt zu gelangen. Noch bevor sie die Grenzanlagen erreichten, wurden sie auf marokkanischem Gebiet festgenommen.

Immer wieder bemühen sich Afrikaner, so der Armut in ihren Heimatländern zu entfliehen. Dabei setzen sie sich größten Gefahren aus. 2005 waren Hunderte von ihnen illegal nach Europa gelangt. Die spanische Regierung ließ daraufhin die Grenzbefestigungen ausbauen und die Zäune erhöhen.

350 Migranten vor Lampedusa gerettet

Auch die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa vor Sizilien war am Wochenende wieder Ziel hunderter Migranten, nachdem der Flüchtlingsstrom in den Wochen zuvor deutlich zurückgegangen war.

Bei rauer See waren mehr als 350 Migranten in zwei Booten vor der Küste der kleinen italienischen Insel unterwegs. Auf einem befanden sich nach Angaben der Küstenwache 231 Menschen aus Ländern südlich der Sahara. Das zweite, ein zehn Meter langes Schlauchboot, war mit 126 Tunesiern völlig überfüllt.

Begrenzte Kapazität

Beide Boote waren von der Luft aus gesichtet worden. Wegen der unruhigen See und weil sich zumindest ein Boot in bedenklichem Zustand befand, hatten sich die Retter sofort in Bewegung gesetzt, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Unter ihnen waren mehrere Kinder.

Sie wurden in das Auffanglager auf Lampedusa gebracht. Nach einem Brand im vergangenen September ist es nur teilweise wieder aufgebaut und eigentlich zu klein.

uh/ml(dpa,rtr,dapd)

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