MH370: Neue Suche nach Malaysia-Airlines-Wrack gestartet
25. Februar 2025
Fast elf Jahre nach dem Verschwinden des Fluges MH370 der Malaysia Airlines hat eine amerikanisch-britische Spezialfirma eine neue Suchaktion nach dem Wrack gestartet. Das Unternehmen Ocean Infinity will in den nächsten Wochen mit Hilfe des Tiefsee-Versorgungsschiffs "Armada 78-06" und autonomen Unterwasserfahrzeugen den Meeresboden des südlichen Indischen Ozeans nach Spuren der vermissten Boeing 777 absuchen.
Die neue Suche findet rund 1500 Kilometer vor der Westküste Australiens statt. Ocean Infinity konzentriert sich dabei auf ein Gebiet von rund 15.000 Quadratkilometern und vier "Hotspots", an denen das Wrack nach Meinung von Forschern am wahrscheinlichsten zu finden sein dürfte. Auf Tracking-Seiten im Internet können Interessierte die genaue Position von "Armada 78-06" verfolgen.
Was passierte damals?
Die Maschine war am 8. März 2014 auf einem Flug von Malaysias Metropole Kuala Lumpur in Chinas Hauptstadt Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden und vom Kurs abgewichen. Viele Experten gehen davon aus, dass das Flugzeug danach mehrere Stunden lang in Richtung Süden unterwegs war - warum ist unklar. Bis heute wurden nur ein paar Dutzend mutmaßliche Wrackteile an verschiedenen Küsten angeschwemmt. Vom Rumpf des Flugzeugs, den Menschen an Bord und dem Flugrekorder fehlt jede Spur.
Das Verschwinden der Maschine gehört zu den größten Mysterien der Luftfahrtgeschichte. Malaysia, China und Australien unternahmen bereits eine zweijährige Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wurde. Eine Suchaktion von Ocean Infinity im Jahr 2018 brachte ebenfalls keinen Erfolg. Vermutet wird aber weiterhin, dass die Boeing ins Meer gestürzt ist und jetzt irgendwo in großer Tiefe auf Grund liegt.
"Kein Fund, keine Bezahlung"
Ocean Infinity hatte im Dezember einen "Kein Fund, keine Bezahlung"-Deal mit der Regierung in Kuala Lumpur ausgehandelt und wird für die Mission nur dann Geld bekommen, falls die Maschine gefunden wird.
Es könnte der letzte Versuch sein, das Rätsel um den Unglücksflug zu lösen. Die Spekulationen rissen jedenfalls nie ab: War es ein Unglück? Ein absichtlicher Crash? Eine Entführung? Oder wurde die Maschine gar abgeschossen? Vor allem die Angehörigen der 239 Insassen aus 14 Ländern wollen wissen, was damals vorgefallen ist und hoffen, doch noch Antworten zu bekommen.
Bei anderen Suchaktionen war Ocean Infinity jedenfalls schon erfolgreich: Unter anderem hatten Tauchboote 2018 das im Jahr zuvor verschollene argentinische U-Boot "ARA San Juan" vor der Küste Patagoniens aufgespürt. 2019 entdeckte die Firma das seit mehr als 50 Jahren im nordwestlichen Mittelmeer vermisste U-Boot "Minerve". Auch der gesunkene italienische Autofrachter "MV Grande America" wurde vor einigen Jahren in der Biskaya lokalisiert.
wa/sti (dpa, afp)