Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma hat seine Aktivität verstärkt. Das bringt Probleme für die Feuerwehr und andere Helfer. Auch der Flugverkehr ist eingeschränkt.
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Der Vulkan auf der kanarischen Insel La Palma speit weiter Lava. Zudem gibt es immer wieder Explosionen, da der Ausbruch Experten zufolge nun in eine neue Phase eingetreten ist, die als hochexplosiv gilt. Der Flughafen der Ferieninsel wurde geschlossen, wie der Betreiber Aena mitteilte. Wegen der vielen Asche sei der Airport nicht in Betrieb, twitterte der Konzern. Reinigungsteams seien im Einsatz, aber die Lage könne sich jederzeit wieder ändern. Flüge zu den Nachbarinseln Teneriffa und LaGomera wurden jedoch wieder aufgenommen, teilte die Fluggesellschaft Binter auf Twitter mit.
Weitere Evakuierungen erforderlich
Die Rettungsdienste hatten schon am Freitag erklärt, die Messungen seit Beginn des Ausbruchs hätten am Nachmittag die bisher heftigste Aktivität aufgezeichnet. Weitere Ortschaften waren wegen der zunehmenden Eruptionen evakuiert worden, die Feuerwehr musste ihre Aufräumarbeiten in der Stadt Todoque unterbrechen. Spanien will La Palma zum Katastrophengebiet erklären und einen umfangreichen Wiederaufbauplan verabschieden. Das kündigte Regierungschef Pedro Sánchez bei einem Besuch auf der Kanareninsel an.
Seit dem Beginn des Ausbruchs am vergangenen Sonntag waren bereits etwa 6000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Bisher zerstörte die Lava 420 Häuser und begrub 190 Hektar unter sich. Das entsprach in etwa 265 Fußballfeldern. Nach Angaben des kanarischen Vulkanforschungsinstituts Involcan könnten die Eruptionen noch drei bis zwölf Wochen andauern.
Feuersbrunst und Verzweiflung auf La Palma
Der Vulkan auf der kanarischen Ferieninsel La Palma kommt nicht zur Ruhe. Offenbar sorgt ein neuer Schlot für heftige Explosionen. Über 390 Gebäude wurden bereits zerstört. Weitere Orte müssen evakuiert werden.
Bild: Daniel Roca/AP/picture alliance
Schneise der Zerstörung
Explosionen, giftige Asche und Lavaströme bedrohen weitere Städte und Siedlungen auf der kanarischen Insel La Palma. Wie eine Walze erdrückt die heiße Lava die Landschaft unter sich. Auf dem Weg Richtung Meer begräbt der heiße Strom Häuser, Schulen und Plantagen unter sich. Die Satellitenaufnahme zeigt die Schneise der Zerstörung.
Bild: DEFIS_EU/REUTERS
Ein Himmel voller Gift
Riesige Wolken aus Rauch und Asche hängen über der kanarischen Insel und verdüstern die Morgendämmerung. Der Vulkan Cumbre Vieja stößt jeden Tag zwischen 6000 und 11.500 Tonnen Schwefeloxid aus. Die Aschewolken ziehen weiter bis zur Küste Marokkos und zum spanischen Festland.
Bild: Kike Rincón/EP/dpa/picture alliance
Rettung in letzter Minute
Sicherheitskräfte von Polizei und Militär sind auf La Palma im Einsatz, um Einwohner und Touristen vor den glühenden Lavamassen in Sicherheit zu bringen. Mehr als 6000 der insgesamt 83.000 Einwohner mussten die Insel verlassen. 400 Touristen wurden nach Teneriffa gebracht. Wegen der Lebensgefahr zog sich sogar die Feuerwehr aus einigen Regionen zurück.
Bild: Emilio Morenatti/AP Photo/picture alliance
Verbrannte Erde
Über 180 Hektar Land und mehr als 390 Gebäude hat die Lava bereits unter sich begraben. Laut Experten können die Ausbrüche des Vulkans noch Wochen andauern, immer mehr Menschen werden evakuiert. Der Vulkan auf der bei Touristen beliebten Kanareninsel war zum letzten Mal vor 50 Jahren im Jahr 1971 ausgebrochen.
Bild: REUTERS
Das Haus, das verschont blieb
Wunder der Natur: An diesem kleinen Gebäude in der Ortschaft "El Paraíso" (deutsch: Das Paradies) floss die Lava einfach vorbei. Die über 80-jährigen Besitzer aus Dänemark waren seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr auf der Insel. "Wir sind erleichtert, dass es noch steht. Irgendwann werden wir das Haus wieder genießen können", sagten sie, so eine spanische Tageszeitung.
Bild: Ramon de la Rocha/REUTERS
Eine glühende Wand
Nur eine kurze Schonfrist gewährte die um die 1000 Grad heiße Lava den Menschen auf La Palma. Wälzte sich die mehrere Meter hohe Lavamasse anfangs noch mit 700 Metern pro Stunde bergab, waren es zuletzt nur noch vier Meter. Seit dem 25. September befindet sich der Vulkan aber erneut in einer explosiven Phase.
Bild: AcfiPress/NurPhoto/picture alliance
Ein schrecklich schönes Naturschauspiel
Experten befürchten, dass sich giftige Gase bilden könnten, sollte die heiße Lava das Meer erreichen. Forscher David Calvo vom kanarischen Vulkanforschungsinstitut Involcan verglich das Zusammentreffen von Lava und Meerwasser mit einem "Kampf der Titanen“. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS sind auch Explosionen glühender Lavabrocken und kochend heiße Flutwellen möglich.
Bild: Spanish Emergency Military Unit/REUTERS
Königlicher Beistand
Das spanische Königspaar Felipe VI. und Letizia, das die Kanareninsel am Donnerstag besuchte, sprach den Evakuierten Mut zu, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Viele von ihnen haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Regierungschef Pedro Sánchez (li.), der das Königspaar begleitete, sagte den Betroffenen Unterstützung zu: "Es wird nicht an Hilfe mangeln“.
Bild: Francisco Gomez/Spanish Royal House/REUTERS
Retten, was zu retten ist
Die Menschen nutzten die Zeit, die ihnen die zeitweise verlangsamte Fließgeschwindigkeit der Lava verschaffte. Erinnerungsstücke, Kleidung, Möbel, Fahrräder, Matratzen und vieles andere, was nicht niet- und nagelfest war, wurde auf Lastwagen verladen. "Das wichtigste sind Dokumente zum Eigentum, denn danach werden sie uns später fragen, wenn hier nichts mehr ist", sagte ein Anwohner der DPA.
Bild: Andres Gutierrez/AA/picture alliance
Bananenernte in Gefahr
Ein Bauer bringt Bananenbündel in Sicherheit. Der Vulkanausbruch am vergangenen Sonntag (19.09.) hat die Ernte von 15 Prozent der kanarischen Bananen, etwa 300 Hektar Plantagen, lahmgelegt. Die wirtschaftlichen Schäden sind immens: Der Chef der Regionalregierung Ángel Víctor Torres bezifferte sie einschließlich zerstörter Pflanzungen und Infrastruktur auf "sicher mehr als 400 Millionen Euro".