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Flughafenstreik landet vor Gericht

28. Februar 2012

Nach dem Appell an die Frankfurter Fluglotsen, sich am Streik der Gewerkschaft der Flugsicherung zu beteiligen, wollen der Flughafenbetrieber Fraport und die Lufthansa den Streik gerichtlich verbieten lassen.

Ein Fluglotse beobachtet das Rollfeld (Foto: AP)
Bild: AP

Die Eskalation des Streiks am Frankfurter Flughafen wird vor Gericht entschieden. Der Flughafenbetreiber Fraport beantragte zusammen mit der Lufthansa ein Verbot des für Mittwoch geplanten Fluglotsenstreiks. Am Dienstag wurden wegen des Streiks der Vorfeldarbeiter 172 Flüge gestrichen.

Die zehn bis zwölf Fluglotsen im Frankfurter Tower sollten nach dem Willen der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am (morgigen) Mittwoch von 5.00 bis 11.00 Uhr aus Solidarität zusammen mit den Vorfeldkollegen streiken. Das hätte erhebliche Behinderungen, wenn nicht den Stillstand des Verkehrs an Deutschlands größtem Flughafen zur Folge.

Fraport begründete den Antrag damit, dass die Einbeziehung der Fluglotsen im Tower in den Ausstand der Vorfeldmitarbeiter unverhältnismäßig sei. Eine Sprecherin des Frankfurter Arbeitsgerichts bestätigte, dass der Antrag eingegangen sei. Noch am Abend wird das Gericht über den Antrag verhandeln.

Auch Flugsicherung droht mit Klage

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) droht den Fluglotsen am Frankfurter Flughafen ebenfalls mit rechtlichen Schritten. Ein Streik der Towerlotsen könne den Betrieb auf Deutschlands größtem Flughafen "vollständig zum Erliegen bringen", erklärte die Flugsicherung. Daher appelliere das Unternehmen an die Lotsen, dem Aufruf der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) zu einer Beteiligung am Ausstand von Mitarbeitern in Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale nicht zu folgen. Ein Solidaritätsstreik wäre "unverantwortlich und unverhältnismäßig", erklärte DFS-Arbeitsdirektor Jens Bergmann.

Vergangene Woche waren Gespräche zwischen Fraport und GdF gescheitert. Der Flughafenbetreiber kritisiert die Forderungen der Gewerkschaft nach höheren Löhnen, Zulagen und verringerten Arbeitszeiten als überzogen. Die Flugsicherung ist ein bundeseigenes Unternehmen und war bereits gegen Streiks der Fluglotsen im vergangenen Jahr rechtlich vorgegangen.

Die Streiks der vergangenen Tage haben bei Lufthansa und Fraport für Umsatzausfälle in Millionenhöhe gesorgt, weil viele Flüge ausfielen. Dennoch wickelte der Flughafenbetreiber durch Ersatzpersonal rund 80 Prozent des geplanten Flugverkehrs ab.

wen, zhd/as (dapd, rtr, dpa, afp)