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Bruchlandung in Baumkrone

16. August 2016

Das nennt man eine Pechsträhne: Ein Kleinflugzeug stürzt in einen Wald. Der Pilot sitzt über Nacht in einer Baumkrone fest. Nach seiner Rettung brennt das Flugzeug aus.

Das abgestürzte Flugzeug liegt auf einem Baum (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd

Eins vorweg: Menschen kamen bei dieser Verkettung unglücklicher Umstände nicht zu Schaden. Der Bruchpilot blieb unverletzt und wurde laut Polizei lediglich vorsichtshalber in ein Krankenhaus gebracht. Er hat es inzwischen wieder verlassen.

Rundflug mit "Motte"

Aber der Reihe nach: Am Montagmorgen startete der 59-Jährige mit seinem Motorflugzeug vom Typ "Motte" - einem sogenannten Hochdecker mit einer Tragfläche über dem Cockpit - von einem Flugplatz bei Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg zu einem Ausflug.

Auf dem Rückweg stürzt das Kleinflugzeug am Abend ab, vermutlich wegen eines technischen Defekts. "Motte" kracht in ein unwegsames und steiles Waldstück und bleibt in der Krone einer Buche hängen (Artikelbild). Der Pilot ist im Cockpit gefangen.

So sah die Absturzstelle von unten ausBild: picture-alliance/dpa/Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd

Bergretter im Einsatz

Die Bergung ist schwierig. Eine zunächst per Hubschrauber vorgesehene Rettung aus der Luft wird abgebrochen. "Das Risiko, dass das Flugzeug durch den Sog des Hubschraubers herunterfällt, ist zu groß", erläutert ein Polizeisprecher. Dem Piloten bleibt nur, in seinem Flugzeug zu übernachten. Erst am Morgen können Rettungskräfte den Mann abseilen und aus seiner misslichen Lage befreien. Bergretter transportieren den Piloten in einer Gebirgstrage etwa 180 Meter durch den steilen Wald.

Baum fällt - Flugzeug brennt

Als anschließend der Baum mit dem Flugzeug in der Krone gefällt wird, fängt dieses beim Aufprall auf den Waldboden Feuer und brennt aus. "Es ist nur noch der Rahmen vorhanden", berichtet ein Polizeisprecher. Die Ermittler gehen davon aus, dass auslaufender Treibstoff oder Schmierstoffe den Brand ausgelöst haben könnten. Verletzt wurde auch hier niemand. Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte vor Ort: neben der Bergwacht auch Feuerwehr, Polizei und Sanitäter. Das Flugzeug soll rund 25.000 Euro wert gewesen sein.

wl/qu (dpa)