Fluss bei Buenos Aires führt blutrotes Wasser
7. Februar 2025
Avellaneda, 10 Kilometer vom Zentrum von Buenos Aires entfernt: Sarandí heißt der Fluss, der sich durch den südlichen Vorort von Argentiniens Hauptstadt schlängelt, vorbei an einem Naturschutzgebiet, aber auch entlang von Industriebetrieben. Dann mündet er in den mächtigen Río de la Plata an der Grenze zu Uruguay, der sich an der Ostküste Südamerikas in den Atlantik ergießt. Doch von einem Idyll ist derzeit keine Rede mehr.
Der Sarandí sehe aus wie ein "Blutbach", sagte Anwohnerin María Ducomls der Nachrichtenagentur AFP. Der Fluss führt jetzt intensiv rotes Wasser. Für Ducoml und andere Anwohner ist der Fall klar: Die Farbe sei Zeugnis "für die Verschmutzung, die der arme Sarandí erleidet." Anwohner nahmen auch einen üblen Geruch wahr, obwohl solche Gerüche nach Aussage der Nachbarn in der Gegend üblich sind.
Proben entnommen
Das Umweltministerium der Provinz Buenos Aires ließ nach eigenen Angaben Proben aus dem Fluss entnehmen. Mit ihnen solle geklärt werden, welche Substanz zu der Rotfärbung des Wassers geführt habe. Möglicherweise sei diese ja durch "organische" Stoffe ausgelöst worden, heißt es offiziell.
Anwohnerin Ducomls ist sich dagegen sicher, dass Fabriken in der Region verantwortlich sind, "die Abfälle in den Bach leiten". Entlang des Sarandí stehen unter anderem mehrere Textil- und Fellverarbeitungsbetriebe. "Wir haben ihn schon bläulich gesehen oder leicht grün, rosa, lila - und mit einer Fettschicht auf dem Wasser, die wie Öl aussieht", berichtete die 52-Jährige, die seit mehr als 30 Jahren in der Gegend lebt.
AR/jj (afp, efe, ap, ebu)