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PolitikBelarus

Westliche Nachbarn: Belarus soll Wagner-Kämpfer ausweisen

28. August 2023

Die Spannungen zwischen Belarus und den westlichen Nachbarländern nehmen zu. Grund dafür sind die Wagner-Kämpfer. Polen und die baltischen Staaten fordern Belarus nun zum Handeln auf.

Satellitenbild: Von oben ist durch dünne Wolken ein Militärcamp mit schachbrettartig angeordneten Zelten zu erkennen, umringt von Wald und Wiesen.
In diesem Militärcamp in Belarus sollen sich viele der Wagner-Kämpfer aufhalten.Bild: Planet Labs PBC/Handout via REUTERS

Polen und die baltischen Staaten haben den Machthaber in Belarus, Alexander Lukaschenko, aufgefordert, die Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner sofort auszuweisen. Die Kämpfer hatten sich nach der Revolte der Wagner-Gruppe in Russland vor gut zwei Monaten dorthin zurückgezogen.

Der polnische Innenminister Kaminski hat sich heute mit seinen Amtskollegen aus Litauen, Lettland und Estland getroffen und dabei eine gemeinsame Erklärung ausgearbeitet. Kaminski sagte, bei den Wagner-Kämpfern handele es sich um eine große Gruppe, die zu allem fähig sei. Sollte es zu einem "schwerwiegenden Grenzwischenfall" kommen, würden Polen und die baltischen Staaten ihre Grenzen zu Belarus schließen.

Polens Innenminister Mariusz KaminskiBild: Wojciech Olkusnik/PAP/picture alliance

Sollen Wagner-Kämpfer für Chaos an der Grenze sorgen?

Bisher verfolgt der belarussische Machthaber Lukaschenko offenbar eine ganz andere Strategie. Er hatte kürzlich erklärt, er wolle etwa 10.000 Wagner-Kämpfer im Land behalten. Nach Angaben des belarussischen Oppositionellen Pawel Latuschko erhalten zahlreiche der Kämpfer zur Zeit neue Reisepässe vom Innenministerium in Minsk. Es handele sich um echte Dokumente mit neuen Vor- und Nachnamen, so der frühere belarussische Kulturminister gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Wie viele Kämpfer bereits neue Pässe bekommen hätten, sagte Latuschko nicht. Der Oppositionspolitiker, der inzwischen im Exil lebt, vermutet, die Wagner-Kämpfer könnten in Spezialeinheiten der belarussischen Armee eingesetzt werden, um Probleme an der Grenze zu den Nachbarländern Polen, Lettland und Litauen zu schaffen. Mit den neuen Dokumenten sei es ihnen auch möglich, beispielsweise in die EU einzureisen und dort Terroranschläge zu verüben.

bru/ehl (afp,dpa)

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