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Ocon gewinnt Chaosrennen in Ungarn

Stefan Nestler mit sid, dpa
1. August 2021

Mit dem Sensationssieg des Franzosen Esteban Ocon endet ein verrücktes Formel-1-Rennen auf dem Hungaroring. Sebastian Vettel belegte zunächst Rang zwei, wurde dann aber wegen zu wenig Benzin im Tank disqualifiziert.

Formel-1-Qualifying Ungarn | Unfall
Vallteri Bottas (r.) drängt mit seinem Mercedes das Rennauto von Sergio Perez von der PisteBild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die bittere Nachricht erreichte Vettel nach dem Chaosrennen am Hungaroring am späten Sonntagabend. Direkt nach dem Rennen hatte er noch erklärt, ganz nahe dran am ersten Formel-1-Sieg seit zwei Jahren gewesen zu sein. Tatsächlich lag der viermalige Weltmeister bis zu seiner Disqualifikation nur 1,8 Sekunden hinter dem Erstplazierten Esteban Ocon. "Ich habe es die ganze Zeit versucht, versucht, versucht. Tut mir leid, Jungs", funkte Vettel an die Box, ehe er den Wagen auf der Auslaufrunde abstellte. Den sogenannten "Parc ferme" an der Tribüne, wo die Siegerehrung stattfand, erreichte Vettel nicht mehr. Wie sich später bei der Untersuchung seines Rennautos herausstellte, hatte er nur noch 0,3 Liter Treibstoff im Tank. Vorgeschrieben ist mindestens ein Liter. Für den 24 Jahre alten französischen Sensationssieger Esteban Ocon im Alpine-Renault war es der erste Grand-Prix-Sieg seiner Formel-1-Karriere.

Vettel fuhr beim Großen Preis von Ungarn mit einem Helm in Regenbogenfarben und zeigte sich unmittelbar vor dem Start beim Abspielen der ungarischen Nationalhymne in einem T-Shirt mit der Aufschrift "Same love". "Ich soll vielleicht eine Strafe bekommen", sagte Vettel nach dem Rennen dem TV-Sender "Sky" und bezeichnete seine Aktion als "kleines Zeichen der Unterstützung". Bereits am Donnerstag hatte Vettel zu dem geplanten Referendum in Ungarn über die Einschränkung der Rechte nicht-heterosexueller Menschen deutlich Stellung bezogen. Das Gesetz sei "beschämend für das Land", hatte Vettel gesagt.

Sieg verpasst, Botschaft platziert: Sebastian Vettel warb in Regenbogenfarben für ToleranzBild: Florion Goga/AP Photo/picture alliance

Hinter Ocon wurde Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes Zweiter vor Carlos Sainz Junior im Ferrari und dem Spanier Fernando Alonso im zweiten Alpine. Hamilton, der zum 101. Mal von der Pole Position gestartet war, hatte wegen eines zu spät ausgeführten Reifenwechsels zwischenzeitlich auf dem letzten Platz gelegen, kämpfte sich dann aber noch vor bis auf einen Podestrang. Auf seinen 100. Grand-Prix-Sieg muss der Brite allerdings weiter warten. Der siebenmalige Champion wird es verschmerzen können, verdrängte er doch Max Verstappen von der Spitze der WM-Gesamtwertung.

Bottas verbremst sich und löst Massencrash aus

Der Niederländer war einer der Leidtragenden eines Massencrashs, ausgelöst durch Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas. Mit einem beschädigten Red Bull schleppte sich Verstappen als Zehnter ins Ziel. Mick Schumacher hielt sich in dem heiklen Rennen schadlos und landete im Haas auf dem 13. Platz.

So jubelt ein Sensationssieger: Esteban Ocon freute sich über seinen ersten Formel-1-ErfolgBild: Florion Goga/AP Photo/picture alliance

"Ich hätte früher bremsen sollen, es war mein Fehler", entschuldigte sich Bottas. Nachdem ein heftiger Gewitterschauer über Budapest für eine nasse Fahrbahn gesorgt hatte, krachte der schlecht gestartete Finne vor der ersten Kurve von hinten in den McLaren von Lando Norris, der wiederum in die Seite von Verstappens Red Bull rutschte. Das Rennen wurde danach unterbrochen. Bottas, Norris, Sergio Perez im Red Bull und auch der von Lance Stroll abgeschossene Charles Leclerc im Ferrari konnten nicht mehr weiterfahren.