Fossilien-Fund belegt frühestes Leben auf der Erde
30. September 2004Die in Südafrika gefundenen Ur-Fossilien stammen aus der Frühzeit der Erde und sind 3,4 Milliarden Jahre alt. Die Organismen hätten bereits per Photosynthese Sonnenlicht in Energie umgewandelt, berichten die US-Geologen Michael Tice und Donald Lowe von der Universität Stanford im Fachjournal "Nature".
Die Struktur der Ur-Fossilien ähnelt denen von Algen, wie sie in Buchten oder Lagunen vorkommen. Die Fossilien wurden bei dem Ort Barberton in Gesteinssedimenten des Buck Reef entdeckt. Die einst von Meer bedeckte Region liegt im Osten Südafrikas zwischen dem Krüger-Nationalpark und dem Gebirgskönigreich Swasiland.
Beginn des Lebens
Die Entdeckung stärkt die umstrittene Theorie, dass die frühesten Anfänge des Lebens auf unserem rund 4,5 Milliarden Jahre alten Planeten mindestens 3,4 Milliarden Jahre zurückreichen. Bislang basierte diese Annahme auf ähnlichen Funden in Australien. Kritiker hatten jedoch vermutet, dass es sich bei den dort entdeckten Fossilien in Wahrheit um Ablagerungen nicht biologischen Ursprungs handelt.
"Die Struktur der sehr gut erhaltenen Organismen lässt da jedoch kaum Zweifel", sagte der südafrikanische Geologe Nicolas Beukes von der Johannesburger RAU-Universität zum jetzt vorgestellten Fund aus Südafrika. Beukes, der die wissenschaftliche Bedeutung der Entdeckung von Tice und Lowe in einem begleitenden Artikel in der Zeitschrift "Nature" würdigt, vergleicht die Ur-Organismen mit den Algenteppichen in seichten, sonnendurchfluteten Gewässern.
Wichtige Hinweise
Fossilien sind Reste von Lebewesen, die auf Grund besonderer Umstände nach ihrem Tod nicht verwest und zerfallen sind, sondern in ihrer Struktur erhalten blieben. Sie werden von Mineralien durchsetzt, die im Laufe der Zeit kristallisieren und die originale Form konservieren. Die Fossilien haben eine große Bedeutung für die Erforschung der Evolution und geben wichtige Hinweise auf ehemalige geographische und ökologische Verhältnisse. (mik)