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Politik

FPÖ "befreit" sich von Strache

13. Dezember 2019

Für Norbert Hofer war der "Ibiza- und Spesenspezi", Heinz-Christian Strache eine Altlast. Und wenn man Lasten los wird, dann ist es wie eine Befreiung. So zumindest die Wortwahl Hofers nach Straches Rauswurf.

Wien PK  Norbert Hofer Parteiausschluss Strache
Zieht die Reissleine im Fall Strache: FPÖ-Chef Norbert HoferBild: Reuters/L. Foeger

"Für uns ist es eine Befreiung, weil damit Ibiza für uns Geschichte ist und wir damit in die Zukunft schauen können", sagte FPÖ-Chef Norbert Hofer in Wien nach dem Parteiausschluss von Strache. Laut dem Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp fiel die Entscheidung im formal für den Ausschluss zuständigen Wiener Landesparteivorstand einstimmig aus. Man sei zum Schluss gekommen, dass „parteischädigendes Verhalten“ vorliege. Der vor das Gremium geladene Strache habe auf eine Aussage verzichtet. Nepp verwies auf einen eingeschriebenen Brief, in dem Strache ein Erscheinen vor dem Parteigericht als entbehrlich bezeichnet habe.

Korruptionsverdacht

Der 50-jährige Strache war im Mai nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos, auf dem er anfällig für Korruption wirkt, als Vizekanzler und Parteichef zurücktreten. Zuletzt geriet er wegen einer Spesenaffäre immer wieder in die Schlagzeilen, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 50-Jährigen wegen Untreue. Strache bestreitet die Vorwürfe, Geld aus der Parteikasse für private Zwecke verwendet zu haben. Seine Parteimitgliedschaft ruhte zuletzt.

Parteiloser Ibiza-Reisender: Heinz-Christian StracheBild: Reuters/L. Foeger

Dem ehemaligen Parteichef wurde wegen der Negativ-Schlagzeilen um seine Person eine erhebliche Mitschuld an den schlechten Wahlergebnissen der Rechtspopulisten bei der Nationalratswahl im September und bei zwei Landtagswahlen gegeben.

Comeback?

Im Oktober verkündete Strache seinen Rückzug aus der Politik. In den vergangenen Wochen wurde in Österreich aber immer wieder über ein Comeback noch vor den Landtagswahlen in Wien im kommenden Jahr spekuliert. Eine neue Plattform dafür gibt es bereits: Am Donnerstag spalteten sich drei Strache nahestehende Wiener Landtagsabgeordnete von der FPÖ ab und gründeten Die Allianz für Österreich (DAÖ).

Dies könnte Strache zu einem schnellen Polit-Comeback unter neuer Flagge verhelfen.

cgn/se (dpa, orf.at)

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