Forscher haben in den USA eine bislang unbekannte kleine Raubsaurier-Art identifiziert. Der nicht einmal ein Meter große Dino lebte vor rund 92 Millionen Jahren.
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Der "Suskityrannus hazelae" genannte Saurier hatte eine Hüfthöhe von weniger als einem Meter und wog etwa zwischen 20 und 41 Kilogramm. Zum Vergleich: Ein voll ausgewachsener Tyrannosaurus Rex wog etwa neun Tonnen. Der Suskityrannus hazelae habe einen Schädel mit einer Gesamtlänge von 25 bis 32 Zentimeter gehabt und sei wesentlich kleiner gewesen als der T. Rex. Trotz seiner geringen Größe habe der Suskityrannus hazelae einen speziellen Lauffuß und eine starke Bisskraft gehabt, schreiben der US-Forscher Sterling Nesbitt von der Virginia Tech Universität und seine Kollegen im Fachblatt "Nature Ecology and Evolution".
Späte Zuordnung
Gefunden wurden die Überreste von Nesbitt selbst vor bereits 20 Jahren, als er als 16-jähriger Schüler 1998 an einer Grabung teilgenommen hatte. Die Skelettteile aus dem Zuni-Becken im US-Bundesstaat New Mexico stammen von gleich zwei Individuen. Der neuen Art wurden die Überreste aber erst jetzt zugeordnet.
Riesige Urzeit-Echsen aus der Familie der Tyrannosauridae, darunter auch Tyrannosaurus Rex, lebten vor 80 bis 66 Millionen Jahren. Das Wissen über ihre Vorfahren weißt aber Lücken auf. Die nun von Nesbitt und seinem Team beschriebene Art steht stammesgeschichtlich zwischen den ältesten, kleinsten Tyrannosauroiden und den späteren Riesen.
Adieu,Tristan Otto! Der König der Dinosaurier verlässt Berlin
Vier Jahre lang war er der Star im Berliner Naturkundemuseum, der Tyrannosaurus rex, eine Leihgabe zweier Mäzene. Ende Januar 2020 reist Tristan Otto nach Kopenhagen, um dort im Naturkundemuseum gezeigt zu werden.
Bild: DW/A. Kirchhoff
Vorübergehender Abschied
Vor der Abreise nach Kopenhagen können die Berliner Fans den T. rex bei einem Abschiedswochenende nochmal feiern. Aber es ist nur ein Abschied auf Zeit: 2021 soll Tristan Otto in die deutsche Hauptstadt zurückkehren. Weltweit gibt es rund 50 rekonstruierte Exemplare des Tyrannosaurus rex, vor allem in den USA. Tristan Otto ist das einzige Originalskelett eines T. rex in Europa.
Bild: Imago/A. Prost
Mäzene hinter den Knochen
Der Däne Niels Nielsen hatte sich nach seiner Karriere als Investmentbanker an seine Kindheitsleidenschaft für Dinos erinnert. Und dann schnell gehandelt: Als er die Gelegenheit bekam, eines der am besten erhaltenen Skelette eines T. rex zu erwerben, hat er zusammen mit einem Freund zugeschlagen. Das Exemplar ist nach den beiden Söhnen der Eigentümer benannt: Tristan Otto.
Bild: Niels Nielsen
Eilsendung aus den USA
Die beiden Mäzene entschieden, dass das Skelett öffentlich gezeigt und erforscht wird. Die Funde aus dem US-Bundesstaat Montana wurden in Pennsylvania transportfertig gemacht. Dann kam T. rex Kiste für Kiste über den Atlantik nach Berlin. Nur gut einen Monat hatte das Team vom Berliner Naturkundemuseum 2015 Zeit, um aus den zugesandten Einzelteilen ein vorzeigbares Skelett zu errichten.
Bild: DW/A. Kirchhoff
Schwerer Kopf
Weil der Kopf für das zwölf Meter lange Skelett viel zu schwer ist, wird der Schädel von Tristan Otto in einer eigenen Vitrine präsentiert. Für die leichtere Kopie sorgte ein 3D-Drucker. Der 1,5 Meter lange Kopf ist zu 98 Prozent erhalten und gilt als der vollständigste bislang bekannte Schädel eines T. rex.
Bild: DW/A. Kirchhoff
Popstar unter den Sauriern
Obwohl seit etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben, ist der Tyrannosaurus rex eine feste Größe in der Populärkultur. Nicht zuletzt seit der Darstellung als mörderisches Raubtier in Steven Spielbergs Film "Jurassic Park". Dabei entspricht das Bild nicht mehr der aktuellen Forschung. Die vermutet, dass der T. rex weniger ein Raubtier als ein Aasfresser war.
Bild: DW/A. Kirchhoff
Faszination Dinosaurier
Seit nunmehr vier Jahren hat Tristan Otto den ständigen Artgenossen im Berliner Naturkundemuseum Gesellschaft geleistet. Wie etwa dem Brachiosaurus Brancai, der zu den größten Sauriern gehört. Seit der T. rex in Berlin präsentiert wird, sind drei Millionen Besucher in das Museum gekommen. Deutlich mehr als zuvor.
Bild: DW/A. Kirchhoff
Teil der Familie
So haben auch die anderen Dinosaurier im Museum für Naturkunde Berlin - wie dieser Dysalotosaurus - jede Menge neue Besucher bekommen. Der bis zu fünf Meter lange Saurier war wohl auch kein Kostverächter. Seine Zähne weisen ihn als Allesfresser aus.
Bild: Museum für Naturkunde Berlin
Pioniere der Forschung
Berlin hat bei der Suche nach Dinosauriern eine lange Tradition. Anfang des 20. Jahrhunderts beauftragte das Museum für Naturkunde eine Expedition zum Tendaguru-Hügel im heutigen Tansania. Nach der weltweit erfolgreichsten Dinosaurier-Ausgrabung kamen 250 Tonnen Knochen nach Berlin. Viele der Fossilien lagern noch heute im Keller des Museums und werden weiter wissenschaftlich ausgewertet.
Bild: Museum für Naturkunde Berlin
Vom Entstehen der Artenvielfalt
Das 1889 eröffnete Museum für Naturkunde Berlin ist das größte naturhistorische Forschungsmuseum in Deutschland. Ein Schwerpunkt der Ausstellungen ist das Thema "Evolution in Aktion“. Neben den Saurierskeletten sind hier kleinste Zeugnisse von Lebewesen, von Insekten bis zu Fischen, zu bewundern.