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Politik

Früherer Mainzer Bischof Lehmann gestorben

11. März 2018

Der Mainzer Ex-Bischof war lange Jahre auch Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz. Kardinal Lehmann galt als einer der beliebtesten Oberhirten in Deutschland - auch weil er in Debatten klar Stellung bezog.

Kardinal Karl Lehmann
Bild: picture-alliance/dpa/F.v. Erichsen

Kardinal Karl Lehmann ist tot. Der frühere Mainzer Bischof starb nach Angaben des Bistums am Morgen in seinem Haus in Mainz. Der 81-Jährige hatte seit September vergangenen Jahres mit den Folgen eines Schlaganfalls und einer Hirnblutung gekämpft. Nach Angaben seines Nachfolgers im Amt des Bischofs, Peter Kohlgraf, hatte Lehmann zuletzt selbst signalisiert, dass er sich "auf den Weg macht". "Das Bistum Mainz trauert um einen weit über die Kirche hinaus hoch anerkannten Theologen und Seelsorger, einen leidenschaftlichen Brückenbauer zwischen den Konfessionen und einen Zeugen des Glaubens inmitten der Gesellschaft", erklärte Kohlgraf.

Der frühere Bischof war einer der beliebtesten Katholiken Deutschlands und genoss weltweit Ansehen. Der gebürtige Sigmaringer war von 1983 bis 2016 rund 33 Jahre lang Bischof des Bistums Mainz, von 1987 bis 2008 leitete Lehmann die Deutsche Bischofskonferenz. 2001 erhob ihn der damalige Papst Johannes Paul II. zum Kardinal. Im Mai 2016 war Lehmann mit 80 Jahren in den Ruhestand gegangen. Aus Altersgründen hatte er den Papst darum gebeten, seinen Dienst zu beenden. Im August 2017 trat Kohlgraf seine Nachfolge als Bischof an.

In vielen Debatten bezog Lehmann klar Stellung - zum Beispiel mit seinem gemäßigt liberalen Kurs bei der Schwangeren-Konfliktberatung und bei wiederverheirateten geschiedenen Katholiken. Er setzte sich auch für die Verständigung zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche ein.

sti/ww (afp, dpa, kna epd)