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Francis Scott Key Bridge: Riesiges Trümmerteil geborgen

1. April 2024

Das Video vom Brückeneinsturz war spektakulär, das Schicksal der in den Tod gerissenen Arbeiter ist tragisch, die Folgen für Baltimore sind weitreichend. Nun hat dort die Bergung der zerstörten Brückenteile begonnen.

USA Baltimore | Bergungsarbeiten nach Brückeneinsturz
Bergungsarbeiten nach Brückeneinsturz (am Sonntag): Komplizierte Prozedur im Patapsco RiverBild: Mike Pesoli/AP/picture alliance

Der Hafen von Baltimore an der Ostküste der USA ist weiter vom Welthandel abgeschnitten. Nichts geht mehr seit vor sechs Tagen ein Containerschiff einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge rammte und weite Teile der mehr als 2,5 Kilometer langen Autobahnbrücke in den Patapsco River stürzten. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben. Und seither blockiert das Stahlgerippe die Durchfahrt zum Hafen des Wirtschafts-Knotenpunktes am Atlantik.

Nun sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Arbeiter haben ein erstes 200 Tonnen schweres Bruchstück beseitigt. Das erste Brückenteil sei vergangene Nacht gehoben worden, "nachdem das Herausschneiden des oberen Teils eines der nördlichen Abschnitte abgeschlossen wurde", teilte Küstenwachensprecherin Kimberly Reaves mit.

Vorbereitungen für Brückenabriss (am Samstag): Schneidbrenner-Einsatz beim Zerlegen der StahlkonstruktionBild: US Coast Guard/REUTERS

Es ist eine komplizierte Prozedur fernab von Straßen inmitten eines Flussbetts. Die Abrissmannschaften nutzen Schneidbrenner, um die Stahlkonstruktion zu durchtrennen. Die abgetrennten Teile sollen auf ein Floß geladen und dann an Land gebracht werden.

Widriges Wetter verhindert Tauchereinsatz

Marylands Gouverneur Wes Moore sagte, dass "trotz der unglaublich komplizierten Situation erste Fortschritte zu verzeichnen sind". Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen könnten Taucher bei der Arbeit nicht helfen.

Von Frachter "Dali" gerammte Francis Scott Key Bridge (am Sonntag): Hafen von Welthandel abgeschnittenBild: Jasper Colt/USA TODAY Network/IMAGO

Moore hatte am Samstag angekündigt, die Arbeiter würden einen temporär gesperrten Kanal öffnen. Dadurch könnten mehr Schlepper, Lastkähne und andere Boote in das Gebiet gelangen, um die Aufräumarbeiten zu beschleunigen.

Die Behörden gehen davon aus, dass bei dem Einsturz am frühen Morgen des vergangenen Dienstags sechs Bauarbeiter ums Leben kamen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks auf der Brücke befanden. Die Leichen zweier Männer wurden bereits aus einem Pick-up-Truck in sieben Meter Wassertiefe geborgen. Nach vier Vermissten wird noch gesucht. Die Behörden gehen davon aus, dass auch diese aus Lateinamerika stammenden Bauarbeiter tot sind.

Der Schiffsverkehr kam durch den Einsturz zum Erliegen - mit massiven Auswirkungen für die Hafenwirtschaft und auch für Tausende Pendler im Großraum Baltimore, die die Brücke normalerweise benutzen. Die Behörden haben der Beseitigung der Stahlreste der Brücke und der Befreiung des Unglücksschiffs "Dali" oberste Priorität eingeräumt. Sie befürchten, dass der Einsturz über Jahre hinweg erhebliche Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft haben könnte.

Aber Gouverneur Moore machte im US-Nachrichtensender MSNBC klar: Seine Priorität sei die Bergung der Vermissten noch vor der Wiedereröffnung der Hafenzufahrt.

AR/haz (afp, dpa)

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