Die Bauzäune um Frankfurts neue Mitte sind schon im Mai gefallen. Jetzt findet die große Einweihungsparty statt. Zu dem Fest werden am Wochenende (28. bis 30.09.) rund eine halbe Million Besucher erwartet.
Anzeige
Frankfurt - von wegen Altstadt!
Sie ist nagelneu und nennt sich doch Altstadt: Mehr als 70 Jahre nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg hat Frankfurt am Main seine Altstadt wieder aufgebaut. Ein Spaziergang zwischen Kaiserdom und Römer.
Bild: picture-alliance/ImageBroker/M. Siepmann
Hereinspaziert!
35 Häuser bilden Frankfurts neue Altstadt, darunter 15 rekonstruierte und 20 neugebaute Häuser. Die Mischung aus Alt und Neu orientiert sich an den alten Stadtplänen und Grundrissen. In den Gassen finden die Besucher Geschäfte, Restaurants, Cafés und Museen.
Bild: picture-alliance/Arco Images/G. Thielmann
Das Herz der Stadt
Zwischen Römerberg und Dom sind neben historischen Rekonstruktionen der ehemals mittelalterlichen Bebauung moderne Neubauten entstanden. Frankfurt hat seine neue alte Mitte wiedererstehen lassen inklusive Gassen, Brunnen, Fachwerk und Goldglanz.
Bild: picture-alliance/ImageBroker/M. Siepmann
Frankfurter Altstadt, 1945
Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg galt die Frankfurter Innenstadt als eine
der größten Altstädte in Deutschland. Bauten aus verschiedenen Epochen prägten das Bild, darunter Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus. Der Wiederaufbau kostete rund 200 Millionen Euro.
Bild: picture-alliance/akg-images
Alter Krönungsweg
Die Besucher können nun wieder über den historischen Krönungsweg zwischen Kaiserdom und dem Römer, Frankfurts berühmtes Rathaus, schlendern. Früher ließen sich hier die neu ernannten Könige und Kaiser bejubeln, nachdem sie im Dom gekrönt worden waren.
Bild: Visit Frankfurt/Foto: Holger Ullmann
Die Goldene Waage
Als 2005 die Diskussion darüber begann, welches historische Gebäude unbedingt wieder aufgebaut werden sollte, stand die "Goldene Waage" ganz weit vorn. Dieses prächtige Kaufmannshaus wurde 1618/19 gegenüber vom Dom, am Eingang zum Krönungsweg errichtet.
Bild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten
Rekonstruktion bis ins Detail
Bauherr war Abraham van Hamel. Der reiche Zuckerbäcker und Gewürzhändler ließ sich sein Kontor- und Wohnhaus in allerbester Lage einiges kosten. Auch die Baumeister der Neuzeit haben für die Rekonstruktion tief in die Tasche gegriffen: die Goldene Waage ist das teuerste Haus in der neuen Frankfurter Altstadt, aber sicher auch eines der schönsten.
Bild: picture-alliance/Arco Images/G. Thielmann
Der Hühnermarkt
Dieser kleine Platz ist das Herz der neuen Frankfurter Altstadt. Die Häuser haben so prosaische Namen wie "Eichhorn", "Goldene Schere", "Schildknecht". Schon den jungen Goethe hatte das geschäftige Treiben auf diesem Platz fasziniert. Er beobachtete es aus dem Fenster seiner Tante, die hier am Hühnermarkt wohnte.
Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler
Rückkehr des Stoltze-Brunnens
Der Brunnen auf dem Hühnermarkt ist allerdings einem anderen Schriftsteller gewidmet, dem Frankfurter Mundart-Dichter Friedrich Stoltze (1816 -1891). Sein Geburtshaus stand ganz in der Nähe. Nach den Luftangriffen 1944 wurde der Brunnen vom zerstörten Hühnermarkt umgesetzt und andernorts aufgestellt. Jetzt ist er an seinen angestammten Ort zurückgekehrt.
Bild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten
Goldenes Lämmchen
Frankfurt ist seit dem 13. Jahrhundert Messestadt. Und die Frankfurter handelten fleißig und erfolgreich mit. An der Gasse "Hinter dem Lämmchen" standen einst besonders prächtige Messehöfe. Der schönste von ihnen ist wieder das "Goldene Lämmchen". Seine Baugeschichte lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen.
Bild: picture-alliance/Arco Images/G. Thielmann
Neuer Publikumsliebling
Nach sechs Jahren Bauzeit wurde die rekonstruierte Altstadt im Mai 2018 der Öffentlichkeit übergeben. Und seitdem strömen die Touristen in das neu Dom-Römer-Quartier, wie das Altstadt-Projekt offiziell heißt. Vor allem Gäste aus Fernost sind begeistert von dem neuen Altstadt-Flair in Frankfurts Mitte.
Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler
Rathaus auf dem Römerberg
Frankfurts erste Adresse ist und bleibt das Rathaus auf dem Römerberg, kurz Römer genannt. Das Haus mit den drei mittelalterlichen Giebeln wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, aber bereits in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Der Römer ist ein guter Ausgangspunkt, um die neue Altstadt Frankfurts zu erkunden.
Bild: Picture alliance/dpa/A.Dedert
11 Bilder1 | 11
Seit Mai ist das Dom-Römer genannte Areal bereits öffentlich zugänglich und seitdem strömen die Besucher. Bis auf das "Rote Haus" können alle Gebäude auch mit dem Rollstuhl besucht werden. Häufig muss damit aber ein Nebeneingang benutzt oder sogar eine Rampe angefordert werden.
Am Wochenende wollen die Frankfurter ihre Altstadt richtig feiern. Für geladene Gäste geht es am Freitag um 10 Uhr los mit einem Festakt in der Paulskirche. Für alle Besucher treten um 17 Uhr die Turmbläser auf dem Römerbalkon auf und ein inszenierter Krönungszug formiert sich.
Es gibt Theater und Performance, Konzerte, Führungen durch die Altstadt und eine eigens komponierte Drohnen-Choreografie am abendlichen Nachthimmel über Frankfurt. In der Innenstadt bis zum Main gibt es ein vielseitiges kulturelles und musikalisches Begleitprogramm auf zwei Bühnen. Der Frankfurter Magistrat lässt sich die Einweihungsparty der neuen Altstadt rund 1,5 Millionen Euro kosten.
Auf interessierte Besucher haben sich auch das Institut für Stadtgeschichte, das Stadthaus, das Historische Museum, die Schirn Kunsthalle, das Archäologische Museum und das MMK Museum für Moderne Kunst vorbereitet.