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Frankfurt mit Glück und Meier

Sarah Wiertz24. Januar 2016

Das ist mal Werbung für die Bundesliga: Abstiegskandidat Frankfurt dreht nach einem Hattrick seines selbsternannten Fußballgotts eine spannende Partie gegen Wolfsburg. Und auch auf Schalke gewinnt der Außenseiter!

Fußball Bundesliga VfL Wolfsburg vs. Eintracht Frankfurt Jubel Alexander Meier
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

Die Auswärtsbilanz des VfL Wolfsburg ist erschreckend: nur ein einziger Sieg in der Fremde in dieser Saison. Drei Unentschieden. Und seit heute: fünf Niederlagen. Für einen Champions-League-Teilnehmer und amtierenden DFB-Pokalsieger ist das ziemlich mau. Auch beim bis dato Tabellenfünfzehnten Eintracht Frankfurt musste die Mannschaft nach dem 2:3 (1:0) mal wieder ohne einen einzigen Punkt nach Hause fahren.

Aber auch viele Frankfurt-Fans dürften sich geärgert haben. Und zwar, weil sie nicht ins Stadion gegangen sind. Gerade mal 35.000 waren in der Arena, 48.500 passen rein. So ein Spiel gibt es nicht so oft zu sehen, vor allem für Eintracht-Anhänger. Dabei lief in der ersten Halbzeit alles wie gewohnt ab. Frankfurt spielte wie ein Absteiger, der Gegner war klar besser.

Unzählige Chancen - und nur ein Tor

Der VfL hatte eine Chance nach der anderen. Julian Draxler (13.), Max Kruse (15.) und Daniel Caligiuri (18.), um nur einige Namen zu nennen. Genutzt hat Wolfsburg nur eine Tormöglichkeit in der ersten Halbzeit. Und dazu war ein ruhender Ball vonnöten. Bei einer Rodriguez-Freistoßflanke von rechts war Frankfurts David Abraham nicht auf der Höhe und ließ Dante zu viel Raum. Der brasilianische Verteidiger bedankte sich und drückte das Leder aus kürzester Distanz über die Linie (25.) - sein erstes Tor in dieser Saison.

VfL-Torwart Benaglio tröstet Teamkolleg TräschBild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

"Ruhe und keine Panik"

Mit einer knappen Führung gingen die Gäste in die Kabine. Dort muss Frankfurts Trainer Armin Veh die Mannschaft gepackt haben. Denn ganz anders trat die Heim-Mannschaft während der zweiten 45 Minuten auf. Die Eintracht erspielte sich Torchancen, Stefan Aigner (46.) und Neuzugang Szabolcs Huszti vergaben jedoch. Aber sie hat ja einen "Fußballgott" in ihren Reihen. Und der heißt Alexander Meier. Meier erzielte den Ausgleich. Er, der zuvor gerade mal 18 Ballkontakte hatte und keine einzige Torchance.

"Wir haben uns in die Partie zurückgekämpft. In solchen Situation hilft nur Ruhe und keine Panik", erklärte Meier später ins Sky-Mikrofon. Der 1,96 große Stürmer brachte sein Team dann sogar in Führung (73.). Partie gedreht, zur Halbzeit hatte damit wohl keiner gerechnet. Doch Nationalspieler André Schürrle machte die Partie noch mal richtig spannend. Sein erstes Bundesligator (79.) seit April 2015 motivierte sein Team, noch mal alles zu geben. Jetzt waren wieder die Gäste das bessere Team mit zahlreichen Chancen. Frankfurts Abwehr kam kaum zum Verschnaufen.

Wolfsburg war näher dran am Siegtor als Frankfurt. Aber Meier ist halt ein Knipser vor dem Herrn. In der Nachspielzeit netzte der 33-Jährige zum Hattrick ein (90.+2) - der Sieg für den Abstiegskandidaten. "Wir haben uns in die Partie zurückgekämpft. Vielleicht haben wir nicht verdient gewonnen, aber einen Punkt hatten wir auf alle Fälle verdient", meinte Meier ehrlich. "Die Moral in der Mannschaft war immer gut."

"Ich habe nicht im Entferntesten daran gedacht, dass wir hier noch das Spiel verlieren könnten", sagte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs und bemängelte vor allem die Chancenauswertung. "Das ist der Vorwurf, den wir uns machen müssen", sagte auch VfL-Trainer Hecking. Sein ebenfalls nüchterner Trainerkollege Armin Veh erklärte: "Wir waren in der ersten Halbzeit gar nicht richtig auf dem Platz. Das einzig positive war, dass wir nur 0:1 zurücklagen. Die zweite Halbzeit war dann ziemlich ausgeglichen und Alex Meier war vorne drin mal wieder ganz wichtig."

Schalke trotz Führung ohne Punkt

Die Eintracht sammelte also wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg, Wolfsburg dagegen verspielt vorerst eine gute Möglichkeit, seine Chance auf eine erneute Champions-League-Teilnahme zu verbessern. Kleiner Trost: Auch Konkurrent FC Schalke 04 patzte. Gegen Werder Bremen verlor das Team von Trainer André Breitenreiter mit 1:3 (1:1).

Auch hier ging zunächst der Favorit in Führung. Bereits in der 4. Minute jubelte Joel Matip über sein drittes Saisontor. Und auch hier bestimmte der Favorit die erste Halbzeit. Überraschend war der Ausgleich von Werder-Kapitän Clemens Fritz kurz vor dem Pausenpfiff (43.). Überhaupt Fritz: Er, der nach der Saison sein Karriere beenden will, sorgte mit einer tollen Flanke auf Pizarro (54.) und der Vorlage für Anthony Ujah (89.) fast im Alleingang für den Sieg.

Huntelaar (l.): Glück- und erfolglosBild: Getty Images/Bongarts/L. Baron

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