Frankreich ehrt getöteten Polizisten
25. April 2017Der Sarg des getöteten Polizisten Xavier Jugelé - mit einer französischen Trikolore bedeckt - ist im Innenhof der Polizeipräfektur in Paris aufgebahrt. Der 37-Jährige war am Donnerstagabend auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées mit zwei Kopfschüssen getötet worden. Der Angreifer, ein 39-jähriger französischer Staatsbürger, verletzte noch zwei weitere Polizisten und eine deutsche Passantin, ehe er von Sicherheitskräften erschossen wurde. In einer Ansprache würdigte Frankreichs Präsident François Hollande das Engagement des getöteten Beamten. "Frankreich hat einen seiner tapfersten Söhne verloren", sagte Hollande. Die Polizisten des Landes bezeichnete er als "Bollwerk der Demokratie".
"Kampf gegen islamistischen Terror dauert lange"
Der scheidende Präsident stimmte sein Land zudem auf einen langen und komplizierten Kampf gegen den islamistischen Terrorismus ein. "Dieser Kampf wird langwierig, anstrengend und schwierig sein", sagte er. Hollande rief diejenigen auf, "die morgen zu entscheiden haben", ausreichende Budgetmittel für die Einstellung von Polizisten bereitzustellen. Er sprach sich für Beständigkeit in der Sicherheitspolitik aus. Im Präsidentenwahlkampf bilden die Themen Sicherheit und Terrorismus einen Schwerpunkt.
Die erste Ansprache hatte der Lebensgefährte des ermordeten Polizisten gehalten. "Ich leide ohne Hass", sagte er - und verwies auf die bekannt gewordene Formulierung eines Franzosen, dessen Frau bei dem Anschlag auf die Konzerthalle Bataclan am 13. November 2015 ermordet worden war. "Ihr werdet meinen Hass nicht bekommen", schrieb der Hinterbliebene damals an die Adresse der Dschihadisten gerichtet.
An der Gedenkveranstaltung nahmen auch Premierminister Bernard Cazeneuve, der frühere Staatspräsident Nicolas Sarkozy, Ex-Premier Manuel Valls und weitere führende Vertreter des Staates teil. Unter den Gästen waren zudem die beiden Präsidentschaftskandidaten, der parteilose Wirtschaftsexperte Emmanuel Macron und die rechtspopulistische Marine Le Pen, die bei der Stichwahl am 7. Mai gegeneinander antreten werden.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte umgehend den Terroranschlag für sich, der drei Tage vor der ersten Runde der Präsidentenwahl erfolgte.
se/mak (afp, dpa)