Frankreich ehrt Quincy Jones
7. Oktober 2014"Auch wenn ich Amerikaner bin, Paris ist immer in meinem Herzen", sagte der Musiker in der Seine-Metropole bei der Überreichung des Ordens. "Es ist Frankreich zu verdanken, dass Jazz das ist, was es heute ist."
Es ist nicht die erste französische Ehrung für den Trompeter, 2001 wurde er bereits in die Ehrenlegion des Landes aufgenommen. Seit den 1950 Jahren ist Jones regelmäßig in Paris zu Gast. Erst als Student, später als Jazzmusiker und Produzent. Für diese besondere Beziehung zu Frankreich würdigt das Land Quincy Jones jetzt mit dem "Orden der Künste und Literatur". Seit 1957 werden damit Künstler und Schriftsteller aus aller Welt geehrt, darunter Jean-Paul Belmondo, David Bowie, Bob Dylan und Ella Fitzgerald.
Erfolgreich in jeder Musiksparte
Qunicy Jones wurde 1933 in Chicago geboren. Bereits mit 13 Jahren stand er mit dem drei Jahre älteren Jazzmusiker Ray Charles auf der Bühne. Mit berühmten Musikern wie Billie Holiday ging er auf Tournee. Dabei spielte er nicht nur Trompete, sondern komponierte und arrangierte auch die Soundtracks. 1957 begann Jones ein klassisches Musikstudium in Paris. Mit gutem Grund. "In New York ließen sie Schwarze keine Streicherarrangements für Plattenaufnahmen schreiben", erklärte er später in einem Interview.
1964 wurde der Musiker Vizepräsident bei Mercury, damals eines der führenden Plattenlabels. Er war der erste Afroamerikaner in einer solchen Position. Jones produzierte Aufnahmen für Stars wie Aretha Franklin, Frank Sinatra und Little Richard, schrieb die Filmmusiken für "In der Hitze der Nacht", "Roots" und "Die Farbe Lila". 1979 gründete er mit Quest Records sein eigenes Label. Im Laufe seiner Karriere hat Qunicy Jones mit vielen internationalen Größen des Musikgeschäfts zusammengearbeitet, darunter Frank Sinatra, Ray Charles, Duke Ellington oder Michael Jackson.
Streit um die meistverkaufte Platte der Welt
Sein größter Erfolg aber war die Produktion der Erfolgsalben "Thriller" und "Bad" von Michael Jackson. "Thriller" gehört mit rund 52 Millionen Stück zur meistverkauften Platte aller Zeiten. Davon wollte Jones auch nach dem Tod des "King of Pop" noch finanziell profitieren: Im vergangenen Jahr verklagte er die Erben auf zehn Millionen Dollar.
Seine Musikproduktionen haben den schwarzen US-Amerikaner nicht nur reich gemacht. Er wurde auch vielfach ausgezeichnet mit Gold- und Platinplatten, sowie 27 Grammys. Außerdem war er mehrfach für den Oscar nominiert.
sd/ suc (AFP, dpa)