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Europäische Hilfe im Kampf gegen Waldbrände

11. August 2022

Viele der in Frankreich wütenden Großfeuer können angesichts von Hitze und extremer Trockenheit bislang nicht gelöscht werden. Nun kommt Unterstützung aus mindestens sechs anderen EU-Staaten.

Waldbrand im Ort Saint-Magne, südlich von Bordeaux gelegen
Waldbrand im Ort Saint-Magne, südlich von Bordeaux gelegenBild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Frankreich wird weiter von mehreren Waldbränden in Atem gehalten und erhält nun Hilfe von anderen europäischen Ländern. Die EU schickte vier Löschflugzeuge aus Griechenland und Schweden. Polen kündigte die Entsendung von 146 Einsatzkräften nach Südfrankreich an. Auch Rumänien und Österreich hätten ihre Unterstützung zugesagt, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und lobte die "europäische Solidarität".

"Nachtschicht" an der Feuerfront - Seit Mitte Juli wird die Gironde mit Unterbrechungen von Großbränden heimgesuchtBild: SDIS 33&/AP/dpa/picture alliance

Aus Deutschland machten sich 65 Feuerwehrleute aus dem Rheinland mit 20 Fahrzeugen auf den Weg in den Großraum Bordeaux, wie die Feuerwehr Bonn mitteilte. Wann und mit welchem konkreten Auftrag sie in Frankreich zum Einsatz kommen, sollte noch geklärt werden. An dem Einsatz nehmen zudem Fachberater einer Hilfsorganisation und eine Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe teil. Auch Niedersachsen entsandte Feuerwehrleute und zwei Spezialfahrzeuge. Die Einsatzkräfte sollen demnach zunächst eine Woche vor Ort bleiben.

Gironde, Jura, Aveyron und Maine-et-Loire

In mehreren Regionen Frankreichs wüten derzeit massive Brände. Am stärksten betroffen ist das Département Gironde im Südwesten des Landes. Dort zerstörten die Flammen bei Bordeaux seit Dienstag 6800 Hektar Wald, 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Denn bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juligewütet hatte.

Bis an die Grenze der Erschöpfung sind die französischen Feuerwehrleute derzeit im Einsatz Bild: picture alliance/dpa/MAXPPP

"Man hat den Eindruck, man ist in Kalifornien, es ist gigantisch", sagte Feuerwehrmann Rémy Lahay, der seit 22 Jahren Brände löscht. "Wir werden von den Ereignissen überrollt. Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten." Mehr als tausend Feuerwehrleute sind allein in der Gironde im Einsatz. Premierministerin Elisabeth Borne und Innenminister Gérald Darmanin reisten an diesem Donnerstag in das Département, um sich ein Bild der Lage zu machen. Laut Darmanin besteht der Verdacht, dass die Feuer auf Brandstiftung zurückgingen. 

Nicht nur im Departement Gironde wüten Feuer, sondern auch in den Regionen Jura, Aveyron und Maine-et-LoireBild: picture alliance/dpa/SDIS 33/AP

Auch in anderen Regionen Frankreichs lodern Waldbrände. Einer der beiden Brände, die bereits mehr als 330 Hektar Wald im Süden des ostfranzösischen Départements Jura zerstört haben, ist weiter aktiv. In den Ortschaften Rivière-sur-Tarn und Mostuéjouls im Département Aveyron im Südosten des Landes mussten am Mittwochabend 500 Urlauber und Einwohner wegen eines Feuers evakuiert werden. Zwei weitere Feuer im westfranzösischen Département Maine-et-Loire, die mehr als 1500 Hektar Fläche verwüstet haben, sind inzwischen unter Kontrolle. 

Temperaturen von bis zu 39 Grad

Die Waldbrände ereignen sich vor dem Hintergrund einer starken Hitzewelle in Frankreich. Im Südwesten werden an diesem Donnerstag Temperaturen von bis zu 39 Grad erwartet. Extreme Trockenheit und historisch niedrige Regenmengen begünstigen den Ausbruch immer neuer Brände. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel für die extreme Hitze und Trockenheit verantwortlich ist.

Auch im Zentrum Portugals wüten seit einigen Tagen mehrere Waldbrände. Mehr als 1500 Feuerwehrleute sind weiter gegen die Flammen im Naturpark Serra da Estrela im Einsatz. Das Feuer war am Samstag in der Gemeinde Covilha ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt.

sti/uh (afp, dpa)

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