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Politik

Frankreich will Flucht via Ärmelkanal stoppen

4. Januar 2019

Seit Wochen versuchen immer mehr Flüchtlinge, von Frankreich über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Die Route ist wegen des starken Schiffsverkehrs gefährlich. Paris kommt nun mit einem Aktionsplan.

Frankreich Calais Flüchtlinge in Richtung Großbritannien
Drei Flüchtlinge versuchen, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen (Archivbild) Bild: Getty Images/AFP

Frankreichs Regierung hat einen "Aktionsplan" vorgelegt, um die illegale Migration über den Ärmelkanal nach Großbritannien einzudämmen. So sollen Häfen und Küstenzonen am Ärmelkanal stärker überwacht werden. Hafenmeister und Bootsverleiher sollen für das Thema sensibilisiert werden, wie Innenminister Christophe Castaner in Paris erläuterte. Zudem werde der Kampf gegen Schlepperbanden ausgeweitet. Den Überfahrten müsse ein Ende gemacht werden, da sie "nicht nur illegal, sondern extrem gefährlich" seien.

Es sei sowohl im Interesse Frankreichs als auch Großbritanniens, "alles zu tun, um die Entstehung neuer Netzwerke (von Schlepperbanden) zu verhindern", erklärte der Innenminister weiter und kündigte an, in Kürze nach London zu reisen. Paris und London hatten sich erst am Montag auf eine engere Zusammenarbeit angesichts der steigenden Zahl von Bootsflüchtlingen via Ärmelkanal verständigt.

Innenminister Christophe Castaner (l.) und Regierungschef Edouard Philippe sagen den Schleppern den Kampf an Bild: picture-alliance/M.Yalcin

Laut Castaner versuchten im abgelaufenen Jahr 504 Migranten, die meisten von ihnen stammen aus dem Iran, in kaum seetüchtigen kleinen Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. 276 von ihnen hätten britische Gewässer oder Küsten erreicht, 228 Migranten seien daran gehindert worden. Die Regierung in London spricht von 539 Personen, die versucht hätten, die Meeresenge zu überqueren - 80 Prozent von ihnen seit Anfang Oktober.

Auch die Briten haben ihre Grenzkontrollen verschärft - hier vor dem Hafen von Dover Bild: picture-alliance/dpa/empics/PA Wire/V. Jones

Der Ärmelkanal gehört zu den am stärksten befahrenen Seerouten der Welt. Die Überfahrt in kleinen Booten ist nicht nur wegen des Schiffsverkehrs, sondern auch wegen starker Strömungen und niedriger Temperaturen gefährlich. An der schmalsten Stelle ist der Ärmelkanal keine 40 Kilometer breit.

Britischen Medien zufolge werden Migranten von Schleusern unter Druck gesetzt, noch vor dem EU-Austritt Großbritanniens Ende März die Überfahrt anzutreten, weil anschließend die Kontrollen weiter verschärft würden.

se/ie (afp, dpa)

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