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PolitikFrankreich

Frankreich will mehr neue Atomkraftwerke bauen

7. Januar 2024

Im Gegensatz zu Deutschland setzt Frankreich massiv auf Atomenergie, um Kohlekraftwerke zu ersetzen und die CO2-Emissionen zu senken. Nun will das Land 14 neue Atomkraftwerke bauen - und damit viel mehr als geplant.

Das Atomkraftwerk in Flamanville in Frankreich
AKW-Standort Flamanville: Hier soll Frankreich erster EPR-Reaktor Mitte 2024 in den Probebetrieb gehenBild: Charly Triballeau/AFP/dpapicture alliance

Frankreich will in den kommenden Jahren zusätzlich zu bereits geplanten sechs Atomkraftwerken acht weitere Meiler bauen - und damit weitaus mehr als bislang vorgesehen. Ein aktueller Gesetzentwurf sehe zusätzlich zu den sechs beschlossenen Anlagen den Bau von acht weiteren AKWs vor, die bisher als "Option" von der Regierung diskutiert worden seien, sagte Energieministerin Agnès Pannier-Runacher der Zeitung "Tribune Dimanche". Insgesamt sei der Bau von 14 Reaktoren im Gespräch.

Das EPR-Reaktormodell sollte die Kernkraft wiederbeleben

Im Gegensatz zu Deutschland setzt Frankreich massiv auf Atomenergie, um Kohlekraftwerke zu ersetzen und die CO2-Emissionen zu senken. Die Regierung in Paris will den Anteil der fossilen Brennstoffe am Energieverbrauch von derzeit mehr als 60 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2035 reduzieren.

Energieministerin Pannier-Runacher: Ersatz für bisherige ReaktorenBild: Alexis Jumeau/abaca/picture alliance

Laut der Energieministerin erfordert dieses Ziel ab 2026 den Bau weiterer Kraftwerke mit einer Leistung von 13 Gigawatt. Dies entspreche "der Leistung von acht" Reaktoren des Typs EPR, so Pannier-Runacher und argumentierte, die bisherigen Reaktoren würden nicht ewig halten.

Das von Frankreich entwickelte EPR-Modell, also ein Druckwasserreaktor der dritten Generation, sollte nach der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 die Kernkraft wiederbeleben und mehr Leistung bei größerer Sicherheit bieten. Drei Druckwasserreaktoren dieser Bauart sind in Betrieb - einer in Finnland und zwei in China. Allerdings gab es nicht nur bei dem Bau in Finnland Probleme - auch bei EPR-Projekten in Frankreich und Großbritannien gibt es Verzögerungen und Kostenexplosionen.

EU erlaubt weiter staatliche Subventionen für Atomkraftwerke

Der erste EPR-Reaktor in Frankreich soll nach Angaben des staatlichen französischen Energiekonzerns EDF Mitte 2024 in Flamanville in der Normandie zu Testzwecken ans Netz gehen - 17 Jahre nach Baubeginn und zu Kosten in Höhe von 12,7 Milliarden Euro viermal so viel wie ursprünglich vorgesehen.

Unter der geplanten Reform des europäischen Strommarktes sind in der Europäischen Union künftig weiter staatliche Subventionen für Atomkraftwerke erlaubt. Deutschlands Bundesregierung hatte sich dafür eingesetzt, ausschließlich erneuerbare Energien zu fördern, wurde aber überstimmt. In Deutschland waren die letzten drei Atomkraftwerke im April vom Netz gegangen.

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07:04

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pg/AR (afp, rtr)

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