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Hollande: Ein Blutbad verhindern

10. Dezember 2013

Der Widerstand der zentralfrikanischen Muslim-Rebellen sei stärker als erwartet, berichtet ein französischer Diplomat in Washington. Frankreichs Präsident Hollande macht sich in Bangui selbst ein Bild von der Lage.

Präsident Francois Hollande besucht Truppen in der Zentralafrikanischen Republik (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP

Fünf Tage nach dem Beginn des Militäreinsatzes kam Frankreichs Präsident François Hollande in die Zentralafrikanischen Republik, um seinen Soldaten dort den Rücken zu stärken. Die Mission sei "gefährlich", aber "notwendig, um hier ein Blutbad zu verhindern", rechtfertigte das sozialistische Staatsoberhaupt die französische Intervention in seiner Ex-Kolonie. "Es war Zeit zum Handeln", fügte Hollande mit Verweis auf bislang knapp 400 Tote allein in der Hauptstadt hinzu.

Er war aus Südafrika gekommen, wo er in Soweto an der Trauerfeier für den verstorbenen Anti-Apartheid-Kämpfer und früheren Präsidenten Nelson Mandela teilgenommen hatte.

Zwei Franzosen gefallen

Nach seiner Ankunft in Bangui verneigte Hollande sich vor den Särgen zweier am Vorabend getöteter französischer Fallschirmjäger. Auch aus dem Generalstab in Paris war verlautet, dass es sich um einen höchst brisanten Einsatz handele, auch wenn man bei der Entwaffnung der islamischen Extremisten Fortschritte mache. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte jetzt einen französischen Diplomaten mit der Einschätzung: "Die Sicherheitsbedingungen in Bangui sind alles andere als gut". Die Seleka-Milizen kämpften weiter und das stärker als erwartet. Sie verfügten noch über Waffenverstecke und tarnten sich mit Uniformen der Regierungskräfte, berichtete der Diplomat während eines Washington-Besuchs.

Seit mehreren Monaten kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen zwischen den Seleka-Muslimen und den christlichen Bürgermilizen Anti-Balaka (Gegen die Macheten), die dem gestürzten Präsidenten Francois Bozizé nahestehen. Mehr als 400.000 Menschen sind geflohen.

Afrikanische Soldaten auf Patrouillenfahrt durch BanguiBild: Fred Dufour/AFP/Getty Images

Frankreich hatte die Militärintervention vor einer Woche zur Unterstützung der Mission MISCA der Afrikanischen Union (AU) gestartet. Ziel des Einsatzes ist es, die Milizen zu entwaffnen, die seit dem Sturz Bozizés im März für Terror und Chaos sorgen. Zwar wurde das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka, das den Staatschef entmachtet hatte, inzwischen für aufgelöst erklärt, doch dessen Kämpfer sind nach wie vor aktiv.

Hilfe vom Pentagon

Die USA zeigten sich bereit, den Transport von rund 850 AU-Soldaten aus Burundi in die Zentralafrikanische Republik zu übernehmen. Die sind Teil des AU-Kontingents, das jüngst das Mandat der Vereinten Nationen zum Einsatz in Zentralafrika erhalten hatte. US-Präsident Barack Obama gab am Dienstag zudem 60 Millionen Dollar Militärhilfe frei zur Unterstützung der französischen und afrikanischen Eingreiftruppen.

SC/kle (afpe, APE, dpa)

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