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Politik

Frankreichs Sozialisten hoffen auf Neubeginn

7. April 2018

Ein Jahr nach der historischen Wahlniederlage wollen die französischen Sozialisten auf ihrem Parteitag in Paris einen Neuanfang starten. Das Gesicht dafür soll der neue Parteichef Olivier Faure sein.

Frankreich Olivier Fraude
Olivier Faure will die Sozialisten wieder auf ihren früheren Platz in der politischen Arena führenBild: Reuters/P. Wojazer

Bislang war Olivier Faure ein eher Unbekannter in der französischen Politik, auch wenn er bereits die stark geschrumpfte Sozialisten-Fraktion in der Nationalversammlung führt. Jetzt soll der 49-Jährige den Aufbruch der Sozialistischen Partei (PS) gestalten. Die Teilnehmer eines Parteitags im Pariser Vorort Aubervilliers hoben Faure mit einer Abstimmung per Handzeichen offiziell in das Amt des Parteichefs. Laut dem nationalen Koordinator der Partei, Rachid Temal, war die Abstimmung einstimmig.

Zuvor hatte sich Faure bei einem Mitgliederentscheid Ende März in einem zweiten Wahlgang klar als Anwärter auf den Spitzenposten durchgesetzt. Er war dabei der einzige Kandidat. Sein Konkurrent, der frühere Minister Stéphane Le Foll, hatte sich nach der ersten Runde aus dem Rennen zurückgezogen.

"Wirklich links und wirklich realpolitisch"

Als neuer Parteichef steht Faure vor einer schwierigen Mission. Die PS von Ex-Staatschef François Hollande, die bis zum vergangenen Frühjahr noch die Regierung führte, war bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen 2017 krachend abgestürzt. Faure gab dem Aufbruch seiner Partei vor dem Parteitag eine Richtung vor. Die PS sei "zugleich wirklich links und wirklich realpolitisch", so Faure. Tatsächlich ist sie derzeit zwischen der Partei La Républic en Marche von Präsident Emmanuel Macron und der radikalen Linken von Jean-Luc Mélechon eingeklemmt.

Faure erhebt den Anspruch, bei den kommenden Wahlen wieder die größte linke Partei zu werden. Dazu gehört auch die Aussöhnung des regierungskritischen Flügels der Sozialisten mit dem rechten, der Präsident Macron unterstützt. Zahlreiche einflussreiche Politiker haben im vergangenen Jahr die Partei verlassen und arbeiten teils mit Macron zusammen. Der erste Praxistest für die neue PS ist die Wahl des EU-Parlaments 2019.

fab/hk (dpa, afp)

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