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Wrackteil wird in Frankreich untersucht

30. Juli 2015

Das Wrackteil misst nur zwei Meter, doch die mit ihm verbundenen Erwartungen sind riesengroß: Nach dem Fund wächst die Hoffnung auf eine Lösung des Rätsels um Flug MH370. Jetzt sind französische Ermittler am Zug.

Das in La Réunion entdeckte Wrackteil (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Zinfos974

Das auf der französischen Insel La Réunion entdeckte Flugzeug-Wrackteil stammt offenbar von einer Boeing 777, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfahren haben will. Es seien aber weitere Untersuchungen nötig, um zu prüfen, ob die etwa zwei Meter große Flügelklappe tatsächlich ein Überrest der vermissten Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH370 ist, so AFP weiter.

Das Trümmerteil wird am Wochenende im französischen Toulouse eintreffen, wo es in einem dem Verteidigungsministerium angegliederten Labor analysiert werden soll. Nach Agenturberichten wird derzeit nur eine Boeing 777 vermisst - die der Malaysia Airlines.

Teil eines Koffers gefunden

Mehrere Bewohner hatten das Wrackteil am Mittwoch beim Säubern eines Strandes der im Indischen Ozean gelegenen Insel La Réunion entdeckt. An diesem Donnerstag bargen Ermittler an demselben Strand außerdem ein Stück eines braunen Koffers. Ob die beiden Fundstücke in einem Zusammenhang stehen, ist bislang unklar.

Flug MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden. Seitdem fehlte von der Maschine und den 239 Insassen jede Spur, keinerlei Wrackteile wurden bislang gefunden. La Réunion liegt rund 4000 Kilometer von der vermuteten Absturzstelle entfernt. Meeresforscher halten es durchaus für möglich, dass Teile der Maschine durch die Meeresströmung einen derart weiten Weg zurückgelegt haben.

DW-Infografik: Fundort des Trümmerteils

Warnung vor Spekulationen

Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf das Umfeld der Ermittlungen, Vertreter des Flugzeugbauers Boeing meinten, auf Fotos des Fundstücks ein Flügelteil des Typs 777 erkannt zu haben. Malaysias Ministerpräsident Najib Razak sagte, nach ersten Berichten könnte das Teil von einer solchen Maschine stammen. Aber es sei zu früh für Spekulationen. Ein Mitarbeiter des malaysischen Verkehrsministeriums erklärte, es sei "fast sicher", dass das Wrackteil von einer Boeing 777 stamme. Er berief sich auf Regierungsexperten.

Australische Meeresforscher stützten die Hypothese, dass Wrackteil gehöre zu der malaysischen Boeing. "Wir hatten erwartet, dass 12 bis 18 Monate nach dem Absturz Teile in Madagaskar oder Umgebung auftauchen", sagte Küsten-Ozeanograph Charitha Pattiaratchi von der Universität Westaustraliens. Er hoffe, dass noch weitere Wrackteile gefunden würden. Der Rumpf des Flugzeugs liege aber wohl auf dem Meeresgrund.

Experten gehen davon aus, das MH370 aus unbekannten Gründen den Kurs geändert hat und Richtung Australien geflogen ist. Als der Treibstoff ausgegangen sei, sei die Maschine ins Meer gestürzt, so die gängige Theorie. Niemand weiß, was an Bord passierte. Die Piloten hatten nie Probleme gemeldet oder Alarm gegeben.

wl/qu (afp, dpa, rtr)

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