"Mit dem Teufel spricht man nicht"
14. Februar 2016Papst Franziskus hat am zweiten Tag seiner Mexiko-Reise vor den Versuchungen von Reichtum und Macht gewarnt. "Wir wissen, was es bedeutet, von Geld, Ruhm und Macht verlockt zu werden", sagte er bei einer großen Sonntagsmesse in Ecatepec am Rande der mexikanischen Hauptstadt. Es gehe nicht an, sich Güter anzueignen, die für alle bestimmt seien. Eine geteilte und entzweite Gesellschaft sei das Gesellschaftsmodell, das der Teufel wolle. Und mit ihm könne man keinen Dialog führen. Nur mit dem Wort Gottes könne man ihn besiegen.
In dem als sozialen Brennpunkt geltenden Ecatepec rief der 79-jährige Argentinier die Menschen zudem auf, sich Freude und Hoffnung zu erhalten. Er appellierte an alle Christen, die Würde ihrer Mitmenschen zu respektieren und gegen Ungerechtigkeiten zu verteidigen.
Trotz der Kälte fuhr Franziskus weite Strecken der etwa 20 Kilometer von der Nuntiatur in Mexiko-Stadt bis nach Ecatepec im offenen "Papamobil". Begeisterte Menschenmengen bejubelten den Papst. "Franziskus, Bruder, du bist schon Mexikaner", riefen sie dem Kirchenoberhaupt zu.
Die Sonntagsmesse des Papstes in Ecatepec begann wegen der Höhenlage von 2200 Metern erst um 11.30 Uhr Ortszeit. Die Organisatoren wollten verhindern, dass zu viele Gläubige schon in den kalten Nachtstunden auf den Papst warten. Der Name Ecatepec bedeutet "windiger Hügel". Nach einem Mittagessen und einer kurzen Ruhepause im Priesterseminar der Stadt wird Franziskus nach Mexiko-Stadt zurückkehren und dort am Abend die Kinderklinik "Federico Gomez" besuchen. Für Montag steht ein Besuch in der Unruheprovinz Chiapas im Süden Mexikos auf dem Programm. Dort wird er auch mit der indigenen Bevölkerung zusammentreffen.
rb/pab (afp, dpa, kna)