Freddie Mercury: die geheimen Schätze des Rockstars
4. August 2023"Ich umgebe mich gern mit prächtigen Dingen", soll Freddie Mercury, der legendäre Kopf der Rockband Queen, einmal gesagt haben. In einer Veranstaltungsreihe des Londoner Auktionshauses Sotheby's können Besucher ab sofort die gesammelten Kuriositäten Mercurys bestaunen - und dabei tief in das private Reich einer globalen Ikone eintauchen.
Denn Mercury war nicht nur ein weltbekannter Rock-Superstar, sondern auch ein leidenschaftlicher Sammler von Kunst, Mode, Möbeln und Schmuck. Über die Jahre hat er verschiedenste Dinge zusammengetragen. Die Sammlung des Sängers wurde lange in seinem Londoner Haus, der Garden Lodge, aufbewahrt. Das Auktionshaus spricht anerkennend von einer "Qualität und Vielfalt, die von Mercurys Leidenschaften, seinem Stil, seiner Kunstfertigkeit und dem brillanten Geist des Sängers" zeugen.
Einen Monat lang wird die Schau "Freddie Mercury: A World of his Own" bei Sotheby's in London zu sehen sein, auch online können Fans die Sammlung des Sängers bewundern. Eröffnung war am Freitag, dem 4. August. Die Besucher erwartet Musik und Champagner, doch sie sollen auch eine gewisse Kleiderordnung einhalten, die auf Mercurys Geburtstagsparty im Jahr 1986 zurückgeht. Erwünscht waren seinerzeit "extravagante Hüte", so Sotheby's auf seiner Website.
Musik, Champagner und extravagante Hüte
Die Ausstellung endet am 5. September, dem Geburtstag Mercurys, und mündet in eine Reihe von sechs Auktionen, bei denen unter anderem Bühnenkostüme, handgeschriebene Songtexte und Holzschnitte, die Mercury auf seinen Reisen durch Japan sammelte, unter den Hammer kommen. Auch ein weißer Seidenschal zählt zu den Preziosen, um die - auch online - geboten werden darf.
Ein Hingucker in der Ausstellung dürfte eine Goldauszeichnung für die Single "Bohemian Rhapsody" werden, ebenso wie ein MTV-Videopreis, ein Paar hohe Sneaker der Marke Adidas und schließlich das Ensemble aus Krone und Umhang, mit dem Mercury seine Fans in berauschenden Bühnenshows begeisterte. Teile der Sammlung hatte Sotheby's zuvor in New York gezeigt, bevor sie nach Los Angeles und Hongkong weiterreisten.
Ein glamouröser Weltstar
Freddie Mercury wurde am 5. September 1946 als Sohn parsisch-indischer Eltern in Sansibar, heute Tansania, geboren. Mit bürgerlichem Namen hieß er Farrokh Bulsara. Mitte der 1960er-Jahre zog er mit seinen Eltern nach London, nachdem er in Indien zur Schule gegangen und in seinen Geburtsort Sansibar zurückgekehrt war, von wo er während der gewaltsamen Revolution auf der Insel fliehen musste.
In England wurde Mercury Frontmann der 1970 gegründeten Rockband Queen. Die Musiker spielten in den 1970er und 80er-Jahren weltweit vor ausverkaufte Häusern, Mercury begeisterte die Fans mit seiner unverwechselbaren Stimme, starker Bühnenpräsenz und betörendem Sex-Appeal. Queen brachten einige der größten Hits der Popmusikgeschichte heraus, wie "Bohemian Rhapsody" (1975), "We Will Rock You" (1977), "We Are the Champions" (1977), "Another One Bites the Dust" (1980), "Radio Ga Ga" und "I Want to Break Free" (beide 1984).
Rätselraten über Mercurys Sexualität
Jahrelang gärten Gerüchte über Mercurys Homosexualität. Als sich Aids in den 1980er-Jahren in der schwulen Gemeinschaft ausbreitete, begannen Boulevardzeitungen, Mercurys Gesundheit in Frage zu stellen. Sein Aussehen veränderte sich. Später wurde bekannt, dass Mercury gleichgeschlechtliche Beziehungen hatte. Obwohl er nie heiratete, sagte er einmal, dass seine Beziehung zu seiner Freundin Mary Austin einer Vereinigung gleichkomme und er sie als "seine Frau" betrachte. Möglich, dass sie den Queen-Song "Love of My Life" inspirierte.
Mercury und Austin hatten sich 1969 kennengelernt, ein Jahr, bevor Freddie mit seinen Bandkollegen die Gruppe Queen gründete.
Der viel zu frühe Tod
Kaum bekannt ist, wann Mercury tatsächlich an HIV erkrankte - und ebenso wenig, wann das Virus bei ihm festgestellt wurde. Der Rockstar sprach wenig darüber. Die Verschlechterung seines Gesundheitszustands hinderte Mercury schließlich daran, weiter auf Tournee zu gehen. Der Ausnahmemusiker starb im Alter von 45 Jahren im November 1991 in London an den Folgen von AIDS, schon zu Lebzeiten eine Legende. Die persönliche Sammlung Freddie Mercurys ist noch bis Anfang September 2023 bei Sotheby's in London zu sehen.
Aus dem Englischen adaptiert von Stefan Dege.