Freihandel und Regulierung (18.07.2012)
18. Juli 2012Momentan liest man immer öfters Meldungen solche Art: "Der Klub der Euro-Staaten mit Negativzinsen ist um ein Mitglied reicher." Zuletzt hat sogar Belgien erstmals Geld mit neuen Schuldverschreibungen verdient - bei einer Versteigerung von Geldmarktpapieren mit dreimonatiger Laufzeit. Im Klartext heißt das: Anleger zahlen drauf, um Belgiens Staatshaushalt kurzfristig finanzieren zu dürfen. Deutschland, das in der Euro-Krise bislang von seinem Status als sicherer Hafen profitiert, konnte sich zuletzt sogar für bis zu zwei Jahre Geld bei Investoren besorgen, ohne Zinsen bieten zu müssen. Warum zahlen Anleger Geld, um dem Staat etwas leihen zu dürfen?
Beginn von Verhandlungen?
Die Europäische Union versucht mit möglichst vielen Ländern Freihandelsabkommen abzuschließen. In Asien ist das schon mit Südkorea passiert. Nun soll Japan folgen. Bedenken gab es und gibt es vor allem seitens der Autoindustrie. Die EU-Kommission will diese Bedenken nun ausräumen und hat den 27 EU-Mitgliedsstaaten vorgeschlagen, die Verhandlungen mit Japan zu beginnen.
Bankenkultur und Regulierung
Großbritanniens Banken können machen was sie wollen - so scheint es zumindest. Erst am Dienstag (17.07.2012) beschuldigte der Senat der USA die britische Großbank HSBC. Der Vorwurf: Das Bankhaus habe Milliardenbeträge von Terroristen und Drogenschmugglern in die USA geschleust. Genauso skandalös ist der Fall der britischen Bank Barclays - über Jahre hinweg hat das Bankhaus mit einer Gruppe andere Großbanken den Basiszins Libor manipuliert. Der Chef der Barclays-Bank Bob Diamond hat seinen Posten bereits geräumt, weitere Ermittlungen laufen. Warum sind gerade die britischen Banken, die schwarzen Schafe dieser Tage?
Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin