Eigentlich ist es ein ganz normales Datum. Trotzdem heißt es, dieser Tage bringe Unglück. Wir haben uns auf die Suche nach den Gründen für den Aberglauben gemacht.
Anzeige
Mythos Freitag, der 13.
Wer hat eigentlich Freitag, den 13. zum Unglückstag gemacht? Der Aberglaube geht bis ins Mittelalter zurück und wird bis heute von der Popkultur gepflegt.
Bild: United Archives/picture alliance
Das letzte Abendmahl
Der Jünger Judas Ischariot, der Jesus an die Römer verraten hatte, gilt als der 13. Mann beim letzten Abendmahl (wie hier auf dem Gemälde von Leonardo Da Vinci). Ob er wirklich mit am Tisch saß, ist bis heute umstritten. Unumstritten ist - zumindest für alle Christen - dass Jesus an einem Freitag am Kreuz gestorben ist. Bis heute gilt der Karfreitag als einer der höchsten christlichen Feiertage.
Bild: R. Goldmann/picture alliance
Sakrileg - der Da Vinci-Code
Laut Dan Browns Bestseller "Sakrileg" (im Original: "The Da Vinci Code") ist Freitag, der 13. Oktober 1307 für den heutigen Aberglauben mitverantwortlich. Denn an jenem Tag wurden die Templer durch Frankreichs König Philipp IV. verhaftet. Er beschuldigte die Ordensgemeinschaft der Ketzerei und Unmoralität.
Bild: Photoshot/dpa/picture alliance
Loki, der mörderische Witzbold
Ein viel zitierter Wikinger-Mythos, in dem die Zahl 13 als Pechzahl auftaucht, hat mit dem stets zu Streichen aufgelegten Gott Loki zu tun (im Bild auf einem Gemälde von Jakob Sigurdsson, 1760). Loki soll in Valhalla in ein Treffen von zwölf Göttern hineingeplatzt sein und Balder, den Gott der Freude und Traurigkeit, getötet haben - erzählt zumindest ein Text aus dem frühen 13. Jahrhundert.
Bild: CPA Media Co. Ltd/picture alliance
"The Canterbury Tales": Vorsicht vor dem Freitag!
Im 14. Jahrhundert war es der bedeutende englische Schriftsteller und Dichter Geoffrey Chaucer, der den Freitag zum Unglückstag deklarierte - nämlich in seinen "Canterbury Tales": "Und auf einen Freitag fiel das gesamte Missgeschick", schrieb er. Bis ins 17. Jahrhundert galt für viele berühmte Schriftsteller die Devise, keine neuen Projekte an einem Freitag zu beginnen.
Bild: CPA Media Co. Ltd/picture alliance
Pechvogel: Der Komponist Gioachino Rossini
Im 19. Jahrhundert hielt schließlich Henry Sutherland Edward den Mythos vom unglückbringenden "Freitag dem 13." am Leben. In seiner Biografie über den italienischen Opern-Komponisten Gioachino Rossini (Bild) von 1869 schreibt er: "Wie viele Italiener betrachtete er Freitage als Pechtage und die 13 als Pechzahl. Es ist bemerkenswert, dass er an einem Freitag, den 13. im November starb."
Bild: Heritage-Images/picture alliance
Thirteen Club: Keiner stirbt hier!
In den 1880ern wurde der "Thirteen Club" gegründet, der zeigen wollte, dass niemand sterben würde, wenn 13 Leute an einem Tisch säßen. Das mag zwar zweifelhaft klingen, nichtsdestotrotz gab es fünf amerikanische Präsidenten, die Mitglied des Clubs waren: Chester Arthur, Grover Cleveland, Benjamin Harrison, William McKinley und Theodore Roosevelt (im Bild).
Bild: akg-images/picture alliance
Unheimlicher Zufall
Der Börsianer und Autor Thomas W. Lawson erzählt 1907 in seinem Roman "Freitag, der Dreizehnte" von einen Börsenmakler, der an diesem Tag die Wall Street lahmlegen will. Er ahnte ja noch nichts von den Börsencrashs 1929 oder 1987 (Bild). Unheimlich aber war, dass ein nach ihm benanntes Schiff am Samstag, dem 14. Dezember 1907 vor der englischen Küste sank. In den USA war da noch Freitag, der 13.
Bild: AFP/dpa/picture alliance
... und dann kam der "Schwarze Freitag"
12 Jahre nach Lawsons Roman wurde die Fiktion zur Wirklichkeit: Der 25. Oktober 1929 war zwar kein "dreizehnter", aber es war der Tag, der als "Schwarzer Freitag" in die Geschichte einging. Enorme Kurseinbrüche an der New Yorker Wallstreet lösten eine fast zwei Jahre andauernde Weltwirtschaftskrise aus, die Millionen Menschen in Armut stürzte.
Bild: dpa/picture-alliance
Nicht mehr als 12! Der Komponist Arnold Schönberg
Der Entwickler der Zwölftonmusik hatte Angst vor der Zahl 13. Angeblich war er davon überzeugt, dass er in einem Jahr sterben würde, das voll war mit Dreizehnern. Ein Astrologe hatte ihn sogar davor gewarnt, 76 zu werden, denn die Zahlen 7 + 6 ergeben 13. Und prompt starb Schönberg am 13. Juli 1951 - einem Freitag - im Alter von 76 Jahren.
Bild: APA Publications Arnold Schönberg Center/dpa/picture-alliance
Abergläubisch: Der Autor Scholem Alejchem
Der bedeutende jiddischsprachige Autor ist bekannt für seine Figur "Tewje, der Milchmann", die im Mittelpunkt des Musicals "Anatevka" steht. Genau wie Schönberg war auch Alejchem die Zahl 13 unheimlich: So mied er sie in seinen Manuskripten und nannte Seite 13 lieber 12a. Auch er starb an einem 13., genauer gesagt am 13. Mai 1916, allerdings war das ein Samstag.
Bild: TASS/picture alliance
Apollo 13: Glück im Unglück
Denkt man weiter über Freitage oder die Zahl 13 nach, so darf die Raumfahrtmission "Apollo 13" natürlich nicht fehlen (im Bild vlnr: Bill Paxton, Kevin Bacon und Tom Hanks in der Verfilmung von 1995). Während der Mission explodierte am Montag, den 13. April 1970, ein Sauerstofftank der Rakete - trotzdem schaffte es die Besatzung sicher auf die Erde zurück.
Bild: United Archives/TBM/picture alliance
Geheimnisvoll: Der 13. Stock
Über eines ist man sich in den USA bis heute einig: Die 13. Etage macht Angst. Daher nennt man sie häufig einfach 14. Etage oder "M", wie den 13. Buchstaben des Alphabets. In vielen Geschichten der Pop-Kultur hält die fehlende 13. Etage für etwas Geheimes her: In einer "Superman"-Episode von 1975 ist der 13. Stock dafür da, um Touristen-Aliens auf die Erde zu beamen.
Bild: ZUMA Press/imago
Horrorfilmreihe "Freitag der 13."
Wer in den 1980ern groß wurde, kam um den Killer Jason Voorhees mit der Hockeymaske vor dem Gesicht kaum herum. Mit aktuell zwölf Teilen (1980 - 2009) ist die Horror-Reihe die bisher langlebigste. Ob die Reihe über den kultigen Serienkiller jemals fortgesetzt wird - Gerüchte gibt es immer mal wieder.
Bild: United Archives/picture alliance
13 Bilder1 | 13
"Freitag, der 13." - ein Datum, das Abergläubige bis heute zusammenzucken lässt. So sehr, dass sich manche Menschen morgens nicht aus dem Bett trauen und sich krankschreiben lassen. Die Wurzeln des Glaubens, dass dieser Tag Pech bringen kann, reichen viele Jahrhunderte zurück. Sowohl in der Literatur als auch in Filmen taucht das Datum immer wieder als Unglückstag auf. Sei es als Anlass, um einen Horrorfilm noch gruseliger erscheinen zu lassen, oder als Erklärung für vorausgegangene Unfälle oder Tode.
Statistik widerlegt irrationale Ängste
Dabei ist statistisch längst bewiesen, dass dieser spezielle Tag oder auch nur die Zahl 13 keinen Einfluss auf die Unfallhäufigkeit haben. Trotzdem verzichten viele Hotels auf die Zimmernummer 13, manche Flugzeuge haben keine 13. Sitzreihe, 13. Stockwerke werden umbenannt und bei Brautpaaren ist Freitag, der 13. ein äußerst unbeliebtes Hochzeitsdatum.
Laut der Umfrage einer großen Versicherungsgesellschaft von 2018 gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut "Kantar TNS" haben allerdings nur zehn Prozent aller Deutschen Angst, dass ihnen am Freitag, dem 13. wirklich etwas passieren könnte. Die meisten Abergläubigen ihnen leben in Süddeutschland, während die Nordlichter das Ganze eher als Unfug abtun. Überraschend hingegen ist die Tatsache, dass es offenbar die 30- bis 39-Jährigen sind, die laut Statistik sehr abergläubisch sind und sich an diesem Kalendertag bewusst vorsichtig verhalten.
Aufgepasst am Dienstag, dem 13.
In vielen Ländern Lateinamerikas und in Spanien sieht man dem Freitag hingegen gelassen entgegen, denn hier gilt "Martes 13", also Dienstag, der 13. als Unglückstag. Das Wort "martes" leitet sich vom römischen Kriegsgott Mars ab. Der Tag steht also im Zeichen des roten Planeten, der Zerstörung, Blut und Gewalt symbolisiert. Kein Wunder, dass der Filmschocker "Freitag der 13." in Südamerika unter dem Titel "Dienstag der 13." lief.
Für die Angst vor der Zahl 13 gibt es auch eine wissenschaftliche Bezeichnung: Triskaidekaphobie. "Treiskaideka" ist das altgriechische Wort für die Zahl 13. Auch die Furcht vor dem Kalendertag Freitag, dem 13. hat einen Namen, der sich aus dem Neugriechischen ableitet: Paraskavedekatriaphobie, zusammengesetzt aus den Wörtern 'Paraskave' (Freitag) und 'Dekatria' (13). Vielleicht hilft unsere Bildergalerie dabei, das Kalenderdatum ein wenig zu entmystifizieren.