Sprach-Hürden
24. September 2009Die Schüler in Tschechien, Luxemburg, den Niederlanden und Finnland sind besonders fleißig: Sie lernen in der Oberstufe mindestens zwei Fremdsprachen und sind damit Spitzenreiter in Europa, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag (24.09.2009) mitteilte. Damit sind sie für den Europäischen Tag der Sprachen gut vorbereitet, der am Samstag gefeiert wird. Im EU-Durchschnitt lernen knapp 60 Prozent der Oberstufenschüler zwei Fremdsprachen.
Schlusslicht Großbritannien
Schlusslicht beim Lernen von Fremdsprachen ist Großbritannien, hier lernt über die Hälfte der Oberstufenschüler keine Fremdsprache mehr. Auch auf der Nachbarinsel Irland sind es 19 Prozent.
Nach der Schule sprechen in Slowenien noch 72 Prozent der Einwohner zwei oder mehr Fremdsprachen - mehr als in jedem anderen Land der EU. Anders sieht es im Nachbarland Ungarn aus: dort beherschen drei Viertel der Erwachsenen nur ihre Muttersprache. In Litauen geben dagegen nur drei Prozent der Bevölkerung an, keine Fremdsprache zu beherrschen. Ähnlich positionieren sich Lettland, Estland und die skandinavischen Länder. Sie alle weisen die besten Fremdsprachenkenntnisse in Europa auf.
Deutschland liegt im Mittelfeld
In Deutschland geben 40 Prozent der Bürger an, mindestens eine Fremdsprache zu sprechen, weitere 30 Prozent sogar zwei oder mehr. 29 Prozent der Deutschen hingegen sind nach eigener Aussage mit keiner Fremdsprache vertraut. Damit liegt Deutschland trotzdem noch knapp über dem Durchschnitt der EU: Europaweit sprechen zwei Drittel der Bevölkerung mindestens eine Fremdsprache.
Die in der EU am häufigsten gesprochene Fremdsprache ist Englisch, in vielen osteuropäischen Staaten steht Russisch an erster Stelle. (wk/je/afp/kna/epd)