1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

"Friedlichster 1. Mai seit Jahrzehnten"

2. Mai 2022

Die Polizei zieht Bilanz nach den traditionellen Protesten linker Gruppen zum Tag der Arbeit. Auch die Berliner "Revolutionärer Erster Mai"-Demo verlief nach Angaben der Behörden "weitgehend friedlich".

Deutschland | Polizei setzt Pfefferspray bei der 1. Mai Demonstration in Berlin ein
Berliner Polizisten sprühen Pfefferspray in die MenschenmengeBild: Christian Mang/REUTERS

Bei der traditionellen 1.-Mai-Demonstration linker und linksradikaler Gruppen in Berlin hat es nach Angaben der Behörden 37 Festnahmen gegeben. Darunter seien Menschen, die Einsatzkräfte gezielt mit Flaschen oder Böllern beworfen hätten, twitterte die Polizei. Vereinzelt kam es zu Rangeleien, auch bengalische Feuer waren zu sehen. Zudem brannten laut Medienberichten ein Auto und ein Müllcontainer. Die Einsatzkräfte setzten Reizgas ein.

Ungeachtet dessen sprach die Berliner Polizei vom "friedlichsten 1. Mai seit Jahrzehnten in Berlin". Ihre Präsidentin Barbara Slowik zeigte sich "zufrieden".

"Starkes Zeichen der Solidarität"

An dem "Revolutionärer Erster Mai"-Marsch, der in der Bundeshauptstadt von Neukölln nach Kreuzberg führte, beteiligten sich nach offiziellen Schätzungen rund 14.000 Menschen. Die Veranstalter sprachen von etwa 20.000. Im mittleren Teil des Protestzuges befand sich ein großer "Schwarzer Block" der Autonomen Szene.

Demonstranten mit dem Demo-Motto auf ihrem Banner: "Kein Krieg, sondern Klassenkampf"Bild: Natalia Smolentceva/DW

Der Marsch wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet. Insgesamt waren fast 6000 Sicherheitskräfte im Einsatz, mehr als 2000 davon kamen aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei.

Die Veranstalter kritisierten das Agieren der Polizei. Diese habe "bewusst am Oranienplatz die Eskalation gesucht, weil sie das starke Zeichen der Solidarität unserer Demonstration nicht einfach so stehen lassen konnte", sagte ein Sprecher.

Israel-Kritiker nutzen 1. Mai 

An dem Protest beteiligten sich auch palästinensische Gruppen. Die Polizei hatte dies erwartet, nachdem eine für Freitag geplante Demonstration palästinensischer Initiativen sowie Ersatzveranstaltungen verboten worden waren. In mehreren Reden wurde scharfe Kritik an der Politik Israels geäußert.

Etliche Menschen schwenkten Palästina-Fahnen, andere skandierten "Free Palestine"Bild: Jean-Marc Wiesner/Geisler-Fotopress/picture alliance

Das Jüdische Forum hatte angekündigt, die Demo zu beobachten und antisemitische Vorfälle zu dokumentieren. Einige Transparente und Forderungen könnten als "Aufruf zur gewaltvollen Auslöschung des Staates Israels verstanden werden", hieß es später in einem Tweet des Forums.

Insgesamt waren in der deutschen Hauptstadt am Tag der Arbeit 18 Demonstrationen, Kundgebungen und Versammlungen angemeldet. An diesen nahmen laut Polizei über den Tag rund 40.000 Menschen teil. In Hamburg wurden gut 4000 Protestteilnehmer gezählt. 

wa/rb (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen