Wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex in Warschau mitteilte, gelangten allein über die zentrale Mittelmeerroute Richtung Italien und Malta rund 90.000 Personen nach Europa. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleich zum Vorjahr. Für die Entwicklung macht die Behörde einen harten Wettbewerb unter Menschenschmugglern verantwortlich sowie gesunkene Preise bei Schleppern in Libyen und Tunesien.

Gegenüber den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres stieg die Zahl der illegalen Ankünfte in der EU um 13 Prozent, so die Agentur. Allein im Juli stellten Grenzschützer 42.700 Einreisen fest, 19 Prozent mehr als im Juli 2022 und so viele wie nie seit März 2016. Der Gesamtanstieg sei ausschließlich den Überfahrten nach Italien und Malta geschuldet. Auf den anderen Migrationsrouten dagegen lasse der Verkehr nach.

So gingen die Grenzübertritte auf der Westbalkanroute laut Frontex um mehr als ein Viertel auf 52.200 zurück. Auf der östlichen Mittelmeerroute über die Türkei wurden 17.100 Migranten erfasst, ein Minus von 29 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Auch auf der Westafrika-Route (7.700), der westlichen Mittelmeerroute (6.800) und von Belarus (2.800) gelangten weniger Personen illegal in die EU. 

uh/hf (dpa, kna)