Während der FC Bayern München am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga einen Pflichtsieg einfährt, leistet sich der BVB die nächste Auswärtsniederlage. Meister Bayer Leverkusen patzt erneut gegen einen Underdog.
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Könnte man doch einfach immer zu Hause spielen, hat sich vielleicht auch Borussia DortmundsTrainer Nuri Sahin in den vergangenen Wochen schon öfter gedacht. Während seine Mannschaft im heimischen Stadion kaum zu schlagen ist, gelingt den Schwarz-Gelben auswärts so gut wie nichts. Am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga setzte es für Dortmund beim FSV Mainz 05 mit einem 1:3 (1:2) die vierte Auswärtsniederlage im fünften Saisonspiel auf fremdem Platz.
Knackpunkt in der Partie war ein hartes Einsteigen von BVB-Kapitän Emre Can, der seinen Gegenspieler Jae-Sung Lee bei einer Grätsche mit offener Sohle traf und früh die Rote Karte sah (27. Minute). Mainz ging wenig später durch Lee in Führung (36.). Dortmund konnte per verwandeltem Foulelfmeter durch Serhou Guirassy zwar ausgleichen (40.), geriet aber prompt wieder in Rückstand. Jonathan Burkardt traf noch vor der Pause zum 2:1 (45.+3).
In der zweiten Halbzeit hatten dann vor allem die Mainzer Chancen. Paul Nebel sorgte früh für den 3:1-Endstand (54.). Dortmund hatte Glück, dass die Niederlage danach nicht noch höher ausfiel.
Der Platzverweis sei ein "Gamechanger" gewesen, analysierte Sahin nach dem Spiel. Auch Julian Brandt bestätigte: "Die frühe Rote Karte hat uns nicht geholfen." Allerdings sagte er auch: "Deswegen haben wir aber nicht die drei Tore kassiert." Auch Verteidiger Nico Schlotterbeck gab zu: "Wir können es auch zu zehnt besser spielen, keine Frage."
Bayern setzt sich nach Arbeitssieg ab
Keine größeren Probleme hatte einmal mehr Tabellenführer FC Bayern München. Bei Aufsteiger FC St. Pauli gelang ein 1:0 (1:0)-Sieg. Jamal Musiala entschied die Partie mit einem Weitschuss-Traumtor (22.). Insgesamt war es ein Arbeitssieg, weil St. Pauli sehr defensiv stand und die Bayern - außer Musiala - ihre wenigen Chancen nicht nutzten.
Dennoch konnten die Münchener ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf fünf Punkte ausbauen, weil Verfolger RB Leipzig gegen Borussia Mönchengladbach nur 0:0 spielte. Das 0:0 zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Augsburg brachte einen Tag später die zweite Trainerentlassung der Saison. Wegen anhaltender Erfolglosigkeit trennte sich Hoffenheim von Trainer Pellegrino Matarazzo.
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Bayer Leverkusen erneut mit spätem Gegentor
Auch Meister Bayer 04 Leverkusen verlor durch ein 1:1 (1:0) bei Tabellenschlusslicht VfL Bochum weiter an Boden. Nach der Führung durch Patrik Schick (18.) schaffte es die Werkself nicht, einen zweiten Treffer nachzulegen. Stattdessen verspielte das Team von Xabi Alonso einmal mehr eine Führung und kassierte ein spätes Gegentor. Koji Miyoshi traf bei der Premiere von Bochums neuem Trainer Dieter Hecking in der 89. Minute zum Ausgleich.
"Es ist fast die gleiche Geschichte wie in Bremen [2:2 nach zweimaliger Führung, Anm. d. Red.]", sagte Alonso und war enttäuscht. "Wir haben aktuell Probleme, ein Spiel zu schließen. Es ist sehr schade."
Stuttgarts später Ausgleich wird annulliert
Ein echtes Spektakel sahen die Zuschauer in Stuttgart, wo der VfB mit 2:3 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt verlor. Zunächst verschoss VfB-Stürmer Ermedin Demirovic einen Elfmeter (22.). Danach brachten Hugo Ekitiké (45.), Nathaniel Brown (55.) und Omar Marmoush (62.) die Frankfurter komfortabel in Führung und das Spiel schien entschieden.
Doch Stuttgart drehte in den letzten Minuten noch einmal auf: Josha Vagnoman (86.) und Nick Woltemade (90.) brachten den VfB durch ihre späten Tore wieder in Schlagdistanz. In der siebten Minute der Nachspielzeit gelang Chris Führich sogar der vermeintliche 3:3-Ausgleich.
Doch während das Stadion förmlich überkochte und schon das sensationelle Comeback feierte, wurde der Treffer vom VAR gecheckt und schließlich durch den Schiedsrichter annulliert. Führich hatte knapp im Abseits gestanden.
Die Ergebnisse des 10. Bundesliga Spieltags:
Union Berlin - SC Freiburg 0:0
Werder Bremen - Holstein Kiel 2:1 (1:0)
FSV Mainz 05 - Borussia Dortmund 3:1 (2:1)
VfL Bochum - Bayer Leverkusen 1:1 (0:1)
FC St. Pauli - Bayern München 0:1 (0:1)
RB Leipzig - Borussia Mönchengladbach 0:0
FC Augsburg - TSG Hoffenheim 0:0
VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt 2:3 (0:1)
1. FC Heidenheim - VfL Wolfsburg 1:3 (0:2)
Die Rekordspieler der Fußball-Bundesliga
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese 15 Profis haben die meisten Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Jens Niering/picture alliance
15. Claudio Pizarro - 490 Spiele
Der Peruaner wechselt 1999 als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Er ist der Bundesliga über 20 Jahre lang treu - mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001, 2012), kommt aber immer wieder zurück. Nach einer Saison in Köln unterschreibt der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal beim SV Werder und beendet dort 2020 seine Karriere.
Bild: Axel Heimken/picture alliance/APN
14. Ditmar Jakobs - 493 Spiele
Der Verteidiger spielt für Oberhausen, TB Berlin, Duisburg und Hamburg in der Bundesliga. Jakobs wird mit dem HSV zweimal Meister (1982, 1983) und gewinnt 1983 den Landesmeister-Pokal. 1989 rutscht er bei einer Abwehraktion ins Tornetz und verfängt sich in einem Karabiner. Jakobs wird mit einem Skalpell befreit und erleidet Nervenschäden in der Nähe der Wirbelsäule. Seine Karriere ist beendet.
Bild: Herbert Rudel/picture alliance
13. Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
12. Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
10. Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
10. Manuel Neuer - 512 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 2. Dezember 2024)
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9. Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
8. Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
7. Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
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6. Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
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5. Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
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4. Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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3. Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
2. Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
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1. Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).