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Politik

Weltmeisterin Rapinoe erneuert Trump-Kritik

10. Juli 2019

Wäre etwas gewonnen, wenn die beiden einmal miteinander redeten? Doch dass Menschen wie Donald Trump und Megan Rapinoe ins Gespräch kommen, ist noch unglaublicher als eine Freundschaft zu einem nordkoreanischen Diktator.

FIFA Frauenfußball WM 2019 Frankreich - USA
Bild: Reuters/B. Tessier

Die US-Fußballerin Megan Rapinoe schließt einen Besuch der amerikanischen Weltmeisterinnen bei Präsident Donald Trump weiterhin aus. "Ich werde nicht gehen, und jede Mitspielerin, mit der ich darüber gesprochen habe, wird es auch nicht tun", sagte die 34-Jährige im US-Sender CNN. Bereits vor dem Gewinn der WM in Frankreich am vergangenen Sonntag hatte Rapinoe erklärte, eine Einladung ins Weiße Haus nicht annehmen zu wollen.

Die beste WM-Spielerin und Torschützenkönigin bezweifelte, dass "irgendjemand im Team ein Interesse daran hat, die Bühne, für die wir so hart gearbeitet haben, zu teilen". Jene Plattform solle nicht von der Trump-Regierung "vereinnahmt oder korrumpiert" werden, so Rapinoe weiter. Der 2:0-Sieg am vergangenen Wochenende gegen die Niederlande im WM-Finale bedeutete den insgesamt vierten Titel für die USA.

"Ihr schließt mich aus"

Rapinoe, die sich für die Rechte homosexueller Menschen und Transgender sowie für die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen einsetzt - wozu nun der demokratische US-Senator Joe Manchin einen Gesetzentwurf vorlegte -, kritisierte in dem CNN-Interview auch den Slogan "Make America Great Again", mit dem Trump 2016 seine Wahl beworben hatte. "Ich würde sagen, dass eure Botschaft mich ausschließt. Ihr schließt mich aus, ihr schließt Menschen aus, die wie ich aussehen. Ihr schließt auch farbige Leute aus", sagte Rapinoe. "Man besinnt sich da auf eine Ära zurück, die nicht für jeden großartig war. Vielleicht war sie das für ein paar Leute, und vielleicht ist es heute großartig für einige wenige, aber nicht für genug Amerikaner."

Mit dem Vorgänger im Weißen Haus zeigte sich Rapinoe, seinerzeit noch mit blonder Frisur, gerne Bild: Getty Images/AFP/J. Watson

Der Protest der Sportlerin gegen die Trump-Regierung ist nicht neu. Sie singt aus Ablehnung vor Länderspielen die Nationalhymne nicht mit und zog durch ihre frühere Aussage, nicht "ins f***ing Weiße Haus" zu kommen, den Zorn Trumps auf sich. Der hatte bei Twitter geantwortet, sie solle "erst mal gewinnen, dann reden". Wenig später holten die US-Frauen den Titel.

Unterdessen berichtet die britische Zeitung "The Guardian" über eine Umfrage des Instituts Public Policy Polling, derzufolge Rapinoe gute Chancen hätte, Trump als Gegenkandidatin bei der Präsidentenwahl 2020 zu schlagen. 

ml/AR (SID, afp)

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