Fußball-Wettskandal in Österreich
12. November 2013In Österreich schlagen die Wogen hoch: Die Behörden ermitteln in einem Wettskandal. Abwehrspieler Dominique Taboga vom Bundesligisten SV Grödig erstattete bei der Polizei Anzeige wegen Erpressung zu einer Spielmanipulation und offenbarte sich am Montag (11.11.2013) seinem Verein. Bei einer fingierten Geldübergabe kam es heute zu drei Verhaftungen, unter Verdacht soll unter anderem der 36 Jahre alte ehemalige österreichische Nationalspieler Sanel Kuljic stehen. Die Polizei ermittelt.
"Das kam für uns völlig aus dem Nichts. Wir sind alle schockiert", sagte Grödigs Sportlicher Leiter, Christian Haas, gegenüber dem Sport-Informationdienst (SID). "Herr Taboga hat gestern mit uns ein Gespräch gesucht, dann hat er uns gesagt, dass er erpresst wird von der Wettmafia wegen einer Spielmanipulation. Er ist am Montag auch zur Polizei gegangen." Haas erklärte, der Bundesliga-Aufsteiger Grödig habe den Spieler "vorerst freigestellt".
Gewaltandrohung
Laut der österreichischen Kronen Zeitung steht im internen Polizeibericht, Taboga habe ausgesagt, er werde von Kuljic sowie einem gebürtigen Tschetschenen erpresst. Er habe Spiele manipulieren und laufend Geld an die Erpresser zahlen sollen. Ihm sei mit Gewalt gegen seine Familie und einem "jähen Karriereende" gedroht worden. Er habe bisher 87.000 Euro an die Erpresser gezahlt.
Innenverteidiger Taboga bestritt für den Tabellen-Fünften Grödig in der laufenden Saison 14 von 15 Spielen, nur das Duell bei Rapid Wien verpasste er wegen einer Rotsperre. Beim 7:1 gegen Admira Wacker Mödling am 3. August erzielte der 31-Jährige sein einziges Saisontor.
ck/sn (sid, dpa)