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SportGlobal

Fußball-WM 2030 auf drei Kontinenten

4. Oktober 2023

2030 wird die Fußball-Weltmeisterschaft 100 Jahre alt. Die Jubiläums-Runde soll etwas ganz Spektakuläres werden und in Südamerika, Afrika und Europa stattfinden. Eröffnet wird sie in Uruguay - dort, wo auch alles begann.

Stolz und Freude bei den Präsidenten von betroffenen Fußballverbänden (v.l.): Robert Harrison (Paraguay), Ignacio Alonso (Uruguay), Alejandro Dominguez (Südamerikanischer Verband Conmebol) und Claudio Tapia (Argentinien)
Stolz und Freude bei den Präsidenten von betroffenen Fußballverbänden (v. l. n. r.): Robert Harrison (Paraguay), Ignacio Alonso (Uruguay), Alejandro Dominguez (Südamerikanischer Verband Conmebol) und Claudio Tapia (Argentinien) Bild: Norberto Duarte/AFP

Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer im Jahr 2030 wird in Südamerika eröffnet und anschließend in Marokko, Spanien und Portugal ausgetragen. Das teilte der Weltverband FIFA nach einer Sitzung des FIFA-Councils in Zürich mit. Damit wird eine WM erstmals auf drei Kontinenten ausgetragen. Das Eröffnungsspiel soll dabei in Uruguay stattfinden, zwei weitere Partien in Argentinien und Paraguay. Damit will die FIFA auch das Jubiläum des Turniers entsprechend würdigen: Uruguay war 1930 Gastgeber der ersten Fußball-Weltmeisterschaft.

"In einer geteilten Welt vereinen FIFA und Fußball"

Ursprünglich wollten die drei südamerikanischen Länder die WM komplett austragen, was die FIFA aber ablehnte. Nach den drei Spielen geht das Turnier mit 48 Nationen in Marokko, Spanien und Portugal weiter. Alle sechs Teams sind damit auch automatisch für die Endrunde qualifiziert. Außerdem soll eine Jubiläumsfeier in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo stattfinden.

Die Ankündigung der FIFA kam überraschend. Eigentlich sollte das Turnier erst 2024 auf dem 74. FIFA-Kongress vergeben werden. "In einer geteilten Welt vereinen FIFA und Fußball", sagte Weltverbands-Präsident Gianni Infantino. Er sprach weiter von "einer einzigartigen globalen Präsenz", die das Turnier dank der Pläne einnehme.

Augenscheinlich mit der FIFA-Entscheidung hochzufrieden: FIFA-Chef Gianni Infantino Bild: FIFA/REUTERS

Saudi-Arabien bewirbt sich um WM 2034

Die WM 2026 wird in den USA, Mexiko und Kanada ausgespielt. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 sollen sich laut FIFA-Mitteilung nur Vertreter aus Asien und Ozeanien bewerben. Saudi-Arabien kündigte kurz nach der FIFA-Entscheidung für 2030 seine Bewerbung für die darauffolgende Endrunde an. Man wolle ein Weltklasse-Turnier veranstalten und sich "vom anhaltenden sozialen und wirtschaftlichen Wandel Saudi-Arabiens und der tief verwurzelten Leidenschaft des Landes für Fußball inspirieren lassen", hieß es in einer Mitteilung des nationalen Fußball-Verbands SAFF.

Trotz des Interesses von Saudi-Arabien will sich aber auch Australien weiter mit einer möglichen Bewerbung für die Fußball-WM 2034 beschäftigen. "Wie bereits angekündigt, prüft Football Australia die Möglichkeit einer Bewerbung für die Klub-Weltmeisterschaft 2029 und die Fußball-WM 2034", sagte Verbandschef James Johnson. Man nehme die FIFA-Mitteilung mit Blick auf das Turnier in elf Jahren zur Kenntnis und sei nach der Männer-WM 2022 in Katar und der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland "ermutigt, dass die Fußballfamilie Asiens und Ozeaniens erneut die Möglichkeit haben wird, die Welt zu empfangen und die besten FIFA-Turniere auszurichten", betonte der Präsident von Football Australia. 

"FIFA setzt Zerstörung des größten Turniers der Welt fort"

Scharfe Kritik an der Entscheidung der FIFA-Spitze kam von der Fan-Organisation Football Supporters Europe (FSE). Besonders der selbst gesetzte Umweltaspekt des Weltverbands sei damit zunichtegemacht, teilten die FSE im Kurznachrichtendienst X mit: "Dieses Turnier umfasst sechs Länder, sechs verschiedene Zeitzonen, und es könnte Reisen von über 20.000 Kilometern beinhalten." Insgesamt setze die FIFA "ihren Zyklus der Zerstörung des größten Turniers der Welt fort", schrieben die Anhänger von FSE weiter: "Es ist schrecklich für die Fans, missachtet die Umwelt und rollt einem Gastgeber für 2034 den roten Teppich aus, der eine erschreckende Menschenrechtsbilanz aufweist."

Die asiatische Fußball-Konföderation AFC begrüßte die FIFA-Richtlinien hinsichtlich der WM-Vergabe 2034 dagegen und äußerte auch direkt Unterstützung für eine mögliche Bewerbung Saudi-Arabiens. "Die gesamte asiatische Fußballfamilie wird gemeinsam die bedeutsame Initiative des Königreichs Saudi-Arabien unterstützen, und wir sind bestrebt, eng mit der globalen Fußballfamilie zusammenzuarbeiten, um ihren Erfolg sicherzustellen", wurde AFC-Präsident Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa aus Bahrain in einer Mitteilung zitiert.

sti/jj (dpa, sid)

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