Fußballer Gündogan ausgezeichnet für Einsatz gegen Rassismus
26. Mai 2025
Als Fußballstar kämpft er gegen Ausgrenzung und Rassismus - mit dieser Begründung erhält der deutsche Fußballspieler Ilkay Gündogan die Mevlüde-Genc-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen. Wie die Staatskanzlei am Montag in Düsseldorf mitteilte, würden damit Gündogans besondere Verdienste rund um den gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgezeichnet.
"lkay Gündogan ist mehr als ein Fußballstar", sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. "Als erster Spieler mit Migrationshintergrund hat er es bis zum Kapitän unserer Nationalmannschaft geschafft - ein Vorbild für viele junge Menschen, und das weit über den Sport hinaus." Er erhebe die Stimme gegen Hass, Ausgrenzung und Rassismus. Die seit 2018 vergebene Medaille wird voraussichtlich im Spätsommer an Gündogan verliehen.
Mevlüde-Genc-Medaille; Erinnerung und Ehrung
Der Preis soll mahnend an den Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen am 29. Mai 1993 erinnern. In der Nacht hatten Jugendliche Brandsätze in das Haus der Familie geworfen. Das Ehepaar Genç verlor damals zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte. 17 Familienmitglieder wurden zum Teil sehr schwer verletzt und leiden noch heute an den Folgen. Der Anschlag mit rechtsextremem Hintergrund markierte damals den Tiefpunkt einer Serie rassistischer Anschläge auf Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland.
Gündogan selbst sagte, er sei zum Zeitpunkt des Brandanschlags erst zwei Jahre alt gewesen. "Doch ich weiß von zahlreichen Erzählungen meiner Eltern und Großeltern, dass das meine Familie damals sehr beschäftigt hat", so der Fußballer, der selbst schon Opfer von Fremdenhass geworden sei. Ihn habe sehr beeindruckt, wie Mevlüde Genc mit der Situation umgegangen sei. Für ihn sei die Auszeichnung "eine riesige Ehre". Sie motiviere ihn, auch künftig für einen respektvollen und toleranten Umgang in der Gesellschaft einzustehen.
Die Mevlüde-Genc-Medaille wurde 2018 zum 25. Jahrestag des Brandanschlags von Solingen durch den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet gestiftet. Vergangenes Jahr war die Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende Margot Friedländer damit ausgezeichnet worden.
ch/fab (dpa, KNA, SID)