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Was man zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga wissen sollte

Stefan Nestler
22. August 2025

Wer oder was ist neu in der Fußball-Bundesliga? Aufsteiger, Spieler, Regeln - der Titelfavorit mit dem FC Bayern München eher nicht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Saisonstart.

Bayern-Stürmer Harry Kane im Zweikampf mit Leipzigs Xaver Schlager beim Bundesligaspiel im Dezember 2024
Der FC Bayern mit Torjäger Harry Kane (r.) eröffnet die Saison im Spiel gegen RB Leipzig (hier Xaver Schlager)Bild: Mladen Lackovic/IMAGO

An diesem Freitag (22. August) beginnt die 63. Saison der Fußball-Bundesliga. Im Auftaktspiel der höchsten deutschen Spielklasse stehen sich in München Titelverteidiger FC Bayern und RB Leipzig gegenüber.

Wer ist Favorit auf den deutschen Meistertitel 2026?

Die Fans sind sich weitgehend einig: Der Meister 2025 wird auch der Meister 2026. Bei den Wettquoten in Deutschland liegt der FC Bayern deutlich vor der Konkurrenz.

Wer einen Euro setzt, erhält im Falle einer erfolgreichen Titelverteidigung der Münchener bei den Wettanbietern gerade mal rund 1,30 Euro. Dahinter folgen mit weitem Abstand Vizemeister Bayer 04 Leverkusen, Borussia Dortmund und RB Leipzig.

Zwei, die bei einem neuerlichen Meistertitel nicht mehr das Bayern-Trikot tragen: Thomas Müller (r.) und Leroy Sané (l.)Bild: Sven Hoppe/dpa/picture alliance

Auch die Experten sehen die Bayern klar in der Favoritenrolle. Leverkusen, Meister der Saison 2024, befindet sich im Umbruch. Erfolgstrainer Xabi Alonso wechselte zu Real Madrid, der Niederländer Erik ten Hag übernahm.

Mit Florian Wirtz, Jeremy Frimpong (beide zum FC Liverpool), Granit Xhaka (FC Sunderland),  Jonathan Tah (FC Bayern) und Torwart Lukas Hradecky (AS Monaco) verließen gleich fünf Schlüsselspieler den Werksklub.

Einen solchen Aderlass musste der FC Bayern nicht verkraften. Nationalspieler Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) war unter Trainer Vincent Kompany in der vergangenen Saison meist nur noch Auswechselspieler, der auslaufende Vertrag von Klub-Legende Thomas Müller war nicht verlängert worden. Müller, mit 756 Pflichtspielen Rekordspieler der Bayern, wechselte zum kanadischen Klub Vancouver Whitecaps. 

Welche Vereine sind neu dabei?

Zwei Gründungsmitglieder der Bundesliga kehren zurück. Der Hamburger SV spielte nach dem Abstieg 2018 sieben Saisons in der zweiten Liga, ehe der heiß ersehnte Aufstieg gelang. Der 1. FC Köln stieg 2024 ab und schaffte nach nur einer Spielzeit die direkte Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse.

Endlich wieder Bundesliga: HSV-Fans feiern nach dem Aufstieg Torwart Daniel Heuer Fernandes Bild: Metelmann/Imago

Die beiden Traditionsvereine können sich auf ihre treuen Fans verlassen. Köln hat rund 150.000 Mitglieder, der HSV mehr als 125.000 - damit stehen sie in der Mitglieder-Rangliste der Fußballvereine in Deutschland auf den Plätzen vier und fünf. In der Zweitliga-Saison 2024/25 war das Stadion der Hamburger bei 13 von 17 Heimspielen ausverkauft, das Kölner Stadion elfmal.

In dieser Spielzeit gibt es nur zwei Aufsteiger, weil sich in der Relegation - Drittletzter der Bundesliga gegen den Dritten der 2. Liga - der 1. FC Heidenheim den Klassenerhalt gesichert hatte.

Welche ausländischen Spieler laufen neu in der Bundesliga auf?

Prominentester und teuerster Neuzugang der Liga ist der kolumbianische Nationalspieler Luis Diaz. Der FC Bayern bezahlte für den Stürmer, der an der Seite des Briten Harry Kane auf Torejagd gehen soll, rund 70 Millionen Euro an den englischen Meister FC Liverpool.

Beim Konkurrenten Bayer Leverkusen steht künftig der niederländische Nationaltorwart Mark Flekken zwischen den Pfosten, US-Nationalspieler Malik Tillman verstärkt das Mittelfeld.

Borussia Dortmund holte einen Spieler mit bekanntem Familiennamen: Jobe Bellingham. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler ist der jüngere Bruder des englischen Offensiv-Stars Jude Bellingham, der drei Jahre lang für den BVB spielte und 2023 zum spanischen Renommierklub Real Madrid wechselte.

Welche neuen Regeln gelten mit Beginn der Saison? 

Zum Start der Saison sind einige Vorschriften ins Regelwerk übernommen worden, die bisher in der Bundesliga in der Probephase waren. Dazu gehört, dass nur der Kapitän einer Mannschaft nach strittigen Situationen mit dem Schiedsrichter diskutieren dürfen.

Neu ist, dass Torhüter den Ball vor dem Abschlag acht statt vorher sechs Sekunden lang festhalten dürfen - wobei das bisher nie streng kontrolliert oder gar sanktioniert wurde. Nun soll der Referee die letzten fünf Sekunden mit den Fingern einer erhobenen Hand gut sichtbar herunterzählen.

Hält der Torwart den Ball dann immer noch in der Hand, gibt es einen Eckball für das gegnerische Team. So soll verhindert werden, dass die Torleute das Spiel verzögern.

Künftig zählen die Schiedsrichter - wie hier Deniz Aytekin (l., in Diskussion mit Union Berlins Torwart Frederik Rönnow) - im Countdown die Sekunden bis zum Abstoß Bild: Maik Hölter/Team 2/IMAGO

Aus diesem Grund sind die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter auch angehalten, verloren gegangene Zeit durch Spielunterbrechungen wie Torjubel, Auswechslung und Verletzung konsequenter als bisher nachspielen zu lassen.

Eine weitere Neuerung gibt es bei Strafstößen: Wenn der Spieler den Ball beim Elfmeterschuss versehentlich zweimal berührt - zum Beispiel, weil er ausrutscht und sich selbst an das Standbein schießt - und dabei ein Tor erzielt, wird der Elfmeter wiederholt. Landet der Ball nach dem doppelten Kontakt nicht im Tor, wird wie bisher auf indirekten Freistoß für die verteidigende Mannschaft entschieden. 

Und welche Neuerungen gibt es sonst noch?

Um das Fairplay zu fördern, treffen sich 70 Minuten vor dem Beginn eines Spiels die Schiedsrichter in ihrer Kabine mit den Trainern und den Kapitänen der beiden Mannschaften zu einem kurzen Gespräch. Damit solle der "respektvolle Umgang aller am Spiel Beteiligten" gefördert werden, ließ die für die Bundesliga zuständige Deutsche Fußball Liga (DFL) wissen.

Wenn es eine Videoüberprüfung strittiger Spielszenen gibt, verkünden die Referees bei allen Spielen ihre Entscheidung von nun an über die Stadionlautsprecher, um sie für alle verständlich und nachvollziehbar zu machen. In der vergangenen Saison hatte die DFL dies in neun Bundesliga-Stadien getestet und anschließend als sinnvoll bewertet.

Weitere Neuerungen ergeben sich aus weiterentwickelter Technik - etwa bei Abseitsentscheidungen: Die Daten hoch auflösender Spezialkameras werden von einer künstlichen Intelligenz (KI) analysiert, um die exakten Positionen der Spieler und des Balls zu berechnen. Strafbare Abseitsstellungen werden dann dem Video-Assistenten automatisch angezeigt. Die letzte Entscheidung liegt aber weiter beim Schiedsrichter-Team.

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