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Fujitsu will offenbar PC-Sparte loswerden

6. Oktober 2016

Dank Smartphone und Tablet ebben die Verkäufe von Personalcomputern weltweit ab. Der kleiner werdende Markt ist hart umkämpft, die Margen schwinden. Immer mehr Produzenten bleiben auf der Strecke.

Lenovo Shop in Hefei China
Bild: Reuters

Der weltgrößte Computer-Hersteller Lenovo verhandelt Medien zufolge über eine Übernahme des PC-Geschäfts von Fujitsu. Danach könnte sich der japanische Fujitsu-Konzern künftig unter anderem auf IT-Dienstleistungen konzentrieren, sagte ein Informant der Nachrichtenagentur Reuters. Die beiden Unternehmen wollen noch in diesem Monat einen Deal vereinbaren, wie die Zeitung "Nikkei" zudem am Donnerstag ohne Quellenangabe berichtete. Einige Fujitsu-Mitarbeiter dürften demnach zu dem chinesischen Rivalen  wechseln.

An der Börse kamen die Pläne gut an: Fujitsu-Aktien verteuerten sich in Tokio um knapp sechs Prozent. Lenovo-Papiere zogen in Hongkong um 1,5 Prozent an.

Fujitsu prüft Optionen

Finanzielle Details waren zunächst nicht erhältlich. Laut "Nikkei" könnte Fujitsu die Design-, Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten in dem Bereich in ein Joint Venture unter Lenovo-Führung einbringen. Die Chinesen könnten alternativ die Mehrheit an der PC-Sparte von Fujitsu erwerben.

Fujitsu teilte mit, mehrere Optionen für die PC-Sparte zu prüfen. Es gebe aber noch keine Entscheidung. Lenovo lehnte eine Stellungnahme ab.

Der PC-Markt ist hart umkämpft, weswegen die Margen für die Anbieter gering sind. Der Branche macht zu schaffen, dass Smartphones und Tablet-Computer in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung gewonnen haben. Im zweiten Quartal waren die PC-Verkäufe binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent geschrumpft, viele Hersteller stecken mitten in einer Sanierung.

Lenovo bald allein?

Vor allem kleinere Anbieter stehen mit dem Rücken zur Wand. So ist Fujitsu fast nur noch auf Japan konzentriert. Angesichts scharfer Konkurrenz aus China und Taiwan verliert Fujitsu im Geschäft mit Personalcomputern viel Geld. Gingen in Japan in den vergangenen Jahren noch 15 Millionen PC's über den Ladentisch, sind es heute nur noch rund zehn Millionen. Lenovo kommt weltweit auf einen Marktanteil von gut 21 Prozent, dicht gefolgt von HP Inc. Der PC-Versender Dell steht für 16 Prozent des Marktes.

Lenovo war durch die Übernahme des PC-Geschäfts des US-Technologieriesen IBM vor rund zehn Jahren an die Branchenspitze gerückt. Der Konzern hat 2011 bereits ein Gemeinschaftsunternehmen mit NEC ins Leben gerufen, um das japanische Unternehmen zu stützen. Fujitsu hat jetzt ursprünglich mit Toshiba und Vaio - einer Sony -Abspaltung - über eine Dreier-Fusion der PC-Geschäfte verhandelt. Die Unternehmen konnten sich aber nicht auf die Details einigen, weswegen die Gespräche abgebrochen wurden.

wen /zdh (rtrd, dpa)

 

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