Auch am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga wird ein Klassenunterschied zwischen dem FC Bayern und dem Rest der Liga deutlich. Der Rückblick auf das Bundesliga-Wochenende.
Harry Kane auf der Bank - Bayerns "Ersatztorjäger" Nicolas Jackson trifft per Kopfball zum 2:0 gegen Bayer LeverkusenBild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Doch obwohl Kompany seine Stars für das anstehende Spiel gegen Paris St. Germain am Dienstag in der Champions League schonte, hieß es am Ende 3:0 für die Münchener. Und das Endergebnis stand auch zur Halbzeit schon, bevor Kane, Diaz und Olise nach einer knappen Stunde doch noch eingewechselt wurden.
"Das ist definitiv ein Ausrufezeichen", meinte Nationalspieler Serge Gnabry im Interview mit dem TV-Sender Sky, nachdem die Münchner ihre Erfolgsserie auf 15 Pflichtspielsiege ausgebaut hatten.
Es sei es ein "schönes Zeichen" des Trainers gewesen, "dass er allen vertraut. Die Jungs haben es zurückgezahlt mit ihrer Leistung. Ich glaube, das macht uns als Mannschaft, als Einheit auch nochmal viel stärker, wenn dann heute bei einem solchen Gegner so ein Resultat rauskommt", so Gnabry.
Bayer-Kapitän Robert Andrich und seine Mitspieler mussten vor allem defensiv arbeiten - eigene Chancen gab es nur wenigeBild: Jens Niering/picture allianceFragenErklären
Für Leverkusen war es nach 37 Bundesliga-Auswärtsspielen die erste Ligapleite auf fremdem Platz seit Mai 2023. Vor allem in der ersten Halbzeit habe Bayer "in keiner Phase irgendwo Paroli geboten", kritisierte Kapitän Robert Andrich, Trainer Kasper Hjulmand gab zu: "Das ist natürlich ein Schlag."
Leipzig und Dortmund bleiben dran - mit Abstand
Erster Verfolger der übermächtigen Bayern bleibt mit fünf Punkten Rückstand RB Leipzig, das sich mit 3:1 gegen den VfB Stuttgart durchsetzte. "Es funktioniert gerade sehr, sehr viel", freute sich RB-Kapitän David Raum anschließend. "Es macht mega Spaß. Wenn dann noch die Siege und die Ergebnisse dazukommen, dann ist es schwer gegen uns und sehr unangenehm."
Auch der Tabellendritte, Borussia Dortmund, holte drei Punkte, hat aber bereits sieben Zähler Abstand auf die Spitze. Mit 1:0 gewann der BVB beim FC Augsburg. Eintracht Frankfurt, neben München, Dortmund und Leverkusen der vierte Teilnehmer der Champions League, kam dagegen beim 1. FC Heidenheim nicht über ein 1:1 hinaus und regte sich anschließend über den Schiedsrichter auf.
Als Eintracht-Stürmer Elye Wahi zum vermeintlichen 1:0 für die Frankfurter traf, hatte der Unparteiische die Aktion unmittelbar vor der Torerzielung abgepfiffen, weil er ein Foul gesehen hatte. Der VAR konnte daher erst gar nicht mehr eingreifen und die Fehlentscheidung korrigieren.
"Wofür haben wir denn den Video-Schiedsrichter? Genau für solche Fälle. Lass doch das Ding laufen und schaue es dir danach an, wenn du glaubst, dass es ein Foul war", monierte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller.
Mönchengladbach nicht mehr Letzter
Die Heidenheimer sind neuer Tabellenletzter, weil Borussia Mönchengladbach, dem bisherigen Schlusslicht der Bundesliga, ein Befreiungsschlag gelang. Gladbach gewann beim FC St. Pauli mit 4:0 und feierte den ersten Sieg der Saison.
Gladbachs Torjäger Haris Tabakovic erzielte gegen St. Pauli zwei Treffer selbst und bereitete ein weiteres Tor vorBild: Max Vincen/Eibner-Pressefoto/picture alliance
"Wir waren von der ersten Minute an da, haben den Plan unseres Trainers umgesetzt und haben die richtigen Lösungen gefunden, um das Spiel zu gewinnen", sagte Stürmer Haris Tabakovic, der die ersten beiden Treffer für die Borussia erzielte.
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Letzte Chance für VfL-Trainer Simonis
Während die Gladbacher aufatmeten, rutschte der VfL Wolfsburg noch tiefer in die Krise. Der Volkswagen-Klub verlor zu Hause gegen die TSG Hoffenheim mit 2:3 und schaffte auch im fünften Heimspiel der Saison keinen Heimsieg.
Wie lange darf Trainer Paul Simonis beim VfL Wolfsburg noch weitermachen?Bild: picture alliance/dpa
Für VfL-Trainer Paul Simonis, der vor der Saison verpflichtet wurde, wird die Luft dünner - beim nächsten Spiel gegen Werder Bremen soll er aber noch auf der Bank sitzen.
"Garantien sind in dieser Branche sehr schwierig. Von daher kann ich nur das beantworten, was der nächste Schritt für uns ist. Und das ist Bremen. Das gehen wir gemeinsam an", bestätigte Sportdirektor Sebastian Schindzielorz.
Die Bremer kamen bei Abstiegskandidat FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 hinaus. Das Duell der beiden Aufsteiger 1. FC Köln und Hamburger SV endete 4:1 zugunsten der Kölner.
Ergebnisse und Torschützen des 9. Spieltags der Fußball-Bundesliga:
FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen 3:0 (3:0)
Tore: 1:0 Gnabry (25.), 2:0 Jackson (31.), 3:0 Badé (44./Eigentor)
FC St. Pauli - Bor. Mönchengladbach 0:4 (0:2)
Tore: 0:1 Tabakovic (15.), 0:2 Tabakovic (40.), 0:3 Machino (75.), 0:4 Fraulo (80.)
Die Rekordspieler der Fußball-Bundesliga
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese Profis haben die meisten Einsätze im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Peter Schatz/dpa/picture alliance
Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
Oliver Baumann - 498 Spiele*
Der Torhüter wird in der Jugend des SC Freiburg ausgebildet und dort auch zum Bundesliga-Profi. Sein erstes Spiel macht Baumann im Mai 2010 gegen Borussia Dortmund. Nach 147 Bundesliga-Einsätzen für den Sportclub wechselt Baumann 2014 zur TSG Hoffenheim und ist dort seitdem die Nummer eins. Im Oktober 2024 debütiert er mit 34 Jahren im DFB-Team (*Stand: 3. November 2025)
Bild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance
Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
Thomas Müller - 503 Spiele
Der Offensivspieler kommt mit zehn Jahren zum FC Bayern und wird dort im Sommer 2008 zum Bundesliga-Spieler. Der Weltmeister von 2014 gewinnt mit den Bayern alles, was es zu gewinnen gibt: 13 Meistertitel, sechs DFB-Pokalsiege dazu je zweimal die Champions League und die Klub-WM. Im Sommer 2025 bekommt der Bundesliga-Rekordspieler der Bayern keinen Vertrag mehr und wechselt nach Vancouver.
Bild: Thomas Hiermayer/DeFodi Images/picture alliance
Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
Manuel Neuer - 531 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 3. November 2025)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
Bild: Imago Images
Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
Bild: Imago Images
Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
Bild: Imago Images
Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
Bild: Imago Images
Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).