Relegation: Heidenheim kommt gegen Elversberg zurück
23. Mai 2025
"Brutales Spiel. Es ging hin und her", sagte Trainer Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim nach dem Hinspiel der Relegation. Einigermaßen zufrieden war er trotzdem, immerhin hatte seine Mannschaft gegen den Zweitligisten SV Elversberg einen 0:2-Rückstand aufgeholt und am Ende noch 2:2 (0:2) gespielt.
In der Relegation trifft nach der Saison jeweils der Drittletzte der Fußball-Bundesliga auf den Drittplatzierten der 2. Liga. Im direkten Duell geht es um Auf- und Abstieg.
"Das 0:2 hat uns heute ein bisschen gekillt. Da haben alle ein bisschen Sorge gehabt", meinte Schmidt. "Aber wir wussten, dass es heute nicht um ein Ergebnis geht, mit dem man raus ist, sondern dass wir eine Chance haben, in der zweiten Halbzeit zurückzukommen."
Entscheidende Wechsel in der Pause
Und das tat seine Mannschaft: Nach dem Rückstand durch Treffer von Lukas Petkov (18. Minute) und Elversbergs Torjäger Fisnik Asllani (42.) redete Schmidt seine Spieler in der Pause noch einmal stark und wechselte dreimal aus.
Unter anderem brachte er Leonardo Scienza, der an der Entstehung beider Tore der Gastgeber durch Tim Siersleben (62.) und Mathias Honsak (64.) beteiligt war.
"Wir mussten akzeptieren, dass von Heidenheim eine Intensität und eine Genauigkeit da war, wo wir viel verteidigen und auch einiges zulassen mussten", schätzte Elversbergs Trainer Horst Steffen das Spiel ein.
"Am Ende ist es okay. Wir wollten uns die Situation schaffen, zuhause weiter im Rennen zu bleiben und hier nicht eine Niederlage zu kassieren. Das haben wir geschafft, das nehmen wir mit nach Elversberg."
Rasanter Aufschwung des Fußball-Zwergs
Der ehemalige Bundesliga-Profi, der unter anderem für Borussia Mönchengladbach und den MSV Duisburg aktiv war, hatte die SV Elversberg im Oktober 2018 in der viertklassigen Regionalliga übernommen und anschließend nach einer gewissen Anlaufzeit einen rasanten Aufschwung erlebt.
2022 gelang der Aufstieg in die 3. Liga und gleich im ersten Jahr auch der Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Dort belegte Elversberg in seiner ersten Saison 2023/2024 den elften Platz und wurde in der gerade abgelaufenen Spielzeit hinter den Aufsteigern 1. FC Köln und Hamburger SV überraschend Dritter.
Sollte dem Klub aus dem Bundesland Saarland tatsächlich im Rückspiel am Montag (Anstoß 20.30 Uhr MESZ) der Aufstieg in die Bundesliga gelingen, wäre Elversberg der kleinste Bundesliga-Standort der Historie. Die Gemeinde Spiesen-Elversberg an der deutsch-französischen Grenze hat gerade einmal 13.080 Einwohner.
Steffen blieb zuversichtlich, dass die Sensation möglich ist: "Die Jungs werden nicht nervös, das ist ein Vorteil", meinte der Trainer. "Es wird wieder ein ausgeglichenes Spiel werden, wo der eine oder andere Moment dafür sorgt, dass wir aufsteigen oder nicht. Ich freue mich, dass viele Jungs dabei sind, die schon in der Regionalliga dabei waren, weil da klar wird, dass es Menschen sind, die an sich arbeiten, sich weiterentwickeln und jetzt an der Bundesliga schnuppern."