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FC Bayern gegen Bayer Leverkusen: Duell der Serientäter

31. Oktober 2025

Die Bayern jagen in der Fußball-Bundesliga weiter Rekorde, Bayer Leverkusen möchte seine Auswärtsserie ausbauen. Beim Topspiel in München geht es für die Gastgeber um die Vorherrschaft, für Bayer 04 um das nächste Level.

Spielszene Bayer 04 Leverkusen gegen FC Bayern München, Kopfballduell zwischen Edmond Tapsoba und Aleksandar Pavlovic
Diesmal geht der FC Bayern München als klarer Favorit ins Spiel gegen Bayer LeverkusenBild: Gabriel Boia/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Die Erinnerung an das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal von Bayer 04 Leverkusen im Jahr 2024 ist beim FC Bayern München noch immer präsent - nicht als Trauma, sondern als Antrieb. Vor dem Topspiel der Fußball-Bundesliga am Samstagabend (18.30 Uhr MEZ) gegen die Werkself betont Bayern-Trainer Vincent Kompany, dass die Rivalität mit dem einstigen Titelräuber keineswegs verblasst sei.

"Die lebt noch in unserer Gruppe", sagt der Belgier, der erst nach dem Triumphzug der Leverkusener in der Saison 2023/24 das Amt in München übernahm.

Mit dem Rückenwind von 14 Siegen in 14 Pflichtspielen - ein europäischer Startrekord - wollen die Bayern nicht nur ihre Dominanz untermauern, sondern auch die Stimmung vor der Jahreshauptversammlung des Vereins am Sonntag und dem Champions-League-Kracher gegen Paris Saint-Germain am Dienstag hochhalten.

Kompany macht klar: "Wir werden nicht auf einmal andere Ziele haben, nur weil unser Kalender nicht ideal ist."

Leverkusens Trainer sieht "größeren Unterschied" zu den Bayern

Trotz sieben Punkten Rückstand auf den Rekordmeister reist Bayer Leverkusen mit breiter Brust nach München. Unter Trainer Kasper Hjulmand hat sich die Mannschaft stabilisiert und 16 von 18 möglichen Punkten geholt. Zudem ist sie seit 37 Bundesliga-Auswärtsspielen ungeschlagen - zwei Partien fehlen noch bis zum Europarekord. Diese Serie soll auch in München halten.

"Bayern hat eine großartige Mannschaft mit viel Qualität, die schon viele Spiele gemeinsam bestritten hat", sagt Leverkusens Trainer Kasper HjulmandBild: Steffie Wunderl/BEAUTIFUL SPORTS/picture alliance

"Eine Mannschaft ist nie unschlagbar", sagt Hjulmand, der nach dem gescheiterten Experiment mit Trainer Erik ten Hag wieder für Aufbruchsstimmung unter dem Bayer-Kreuz sorgt.

Der Däne sieht zwar einen "etwas größeren Unterschied" zu den Bayern als noch in der Vorsaison, glaubt aber dennoch an die Chance auf eine Überraschung, wenn seiner Mannschaft "ein perfektes Spiel" gelingt.

Findungsphase nach großem Umbruch

Allerdings war der Umbruch im Sommer tiefgreifend: Zunächst gab Meistercoach Xabi Alonso seinen Abschied bekannt, dann wechselte Florian Wirtz nach Liverpool und Abwehrchef Jonathan Tah zog es ausgerechnet zum FC Bayern.

Viele andere Stützen des Teams gingen ebenfalls, die Meistermannschaft zerfiel komplett. Gekommen sind zahlreiche neue Spieler, die zwar viel Potential besitzen, sich aber als Team noch finden müssen.

Der Ex-Leverkusener Jonathan Tah (l.) hat schnell in seine neue Rolle als Bayern-Abwehrchef hineingefundenBild: Michael Weber/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Kompany lobt die Transferpolitik der Leverkusener: "Sie haben viel Talent verloren, aber auch Talent gekauft." Tah selbst hat sich in München schnell etabliert und erwartet ein Spiel auf höchstem Niveau: "Sie werden mutig zu uns kommen. Aber wir werden versuchen, ihnen diesen Mut zu nehmen", kündigte er an.

Die Münchener haben ihre Mannschaft dagegen größtenteils zusammengehalten und nur punktuell ergänzt. Mit Thomas Müller verließ eine Integrationsfigur den Klub in Richtung Vancouver. Er war aber genau wie Eric Dier (zur AS Monaco) nicht immer Stammspieler.

Auch Nationalspieler Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) und Kingsley Coman (Al-Nassr) sind nicht mehr in München. Die wichtigsten Neuzugänge waren im Sommer Tah und Angreifer Luis Diaz. 

Alejandro Grimaldos Freistoßkunst als Gefahr

Eine besondere Herausforderung für die Bayern-Defensive stellt einer der Leverkusener dar, der dem Werksklub treu geblieben ist: Alejandro Grimaldo. Der spanische Linksverteidiger hat in dieser Saison bereits vier seiner sieben Tore per direktem Freistoß erzielt - zuletzt im Pokal gegen Paderborn.

Kaum ein anderer Spieler versteht es, dem Ball beim Schuss soviel Effet mitzugeben, wie Alejandro GrimaldoBild: Christoph Reichwein/dpa/picture alliance

Kompany warnte daher eindringlich vor Grimaldos Präzision: "Die Wahrheit ist: Einfach hoffen, dass keine blöden Fouls gemacht werden, keine Freistöße gegeben werden."

Leverkusen wird dagegen besonders auf Harry Kane achten. Der Engländer hat in den ersten acht Bundesliga-Spielen schon achtmal getroffen und auch in Champions League und DFB-Pokal Tore gemacht.

Serien auf dem Prüfstand

Am Samstagabend wird mindestens eine Serie reißen. Entweder endet Bayerns makelloser Saisonstart oder Leverkusens beeindruckende Auswärtsserie. Kompany gibt sich selbstbewusst: "Wir sind zu Hause, wir haben volles Vertrauen."

Das können die Bayern auch, schließlich haben sie in der Liga bislang nur vier Gegentore kassiert und gleichzeitig 30 Mal ins gegnerische Tor getroffen. Leverkusen steht dagegen "nur" bei 18 eigenen Treffern und hat bereits elf Gegentore kassiert.

Ein Leverkusener Sieg wäre eine Art Hoffnungszeichen an den Rest der Liga, dass die Münchener vielleicht doch nicht unschlagbar sind. Sollte der FC Bayern dagegen auch das 15. Pflichtspiel der Saison gewinnen, braucht man viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie sie am Ende der Saison nicht erneut Meister werden sollen.

Zudem wäre es sicher eine große Genugtuung für die Münchener: Zwar setzten sich die Bayern in der vergangenen Champions-League-Saison im Achtelfinale klar gegen die Werkself durch, in der Bundesliga haben sie Leverkusen aber seit September 2022 nicht geschlagen und sind seit fünf Partien sieglos.

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