WM-Auslosung: DFB-Team gegen WM-Neuling und Afrika-Meister
5. Dezember 2025
Wieder einmal Losglück für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Sie trifft bei der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko in der Vorrundengruppe E auf Curacao, Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und Ecuador. Das ergab die WM-Auslosung in Washington.
Gegner im Auftaktspiel des DFB-Teams ist am 14. Juni in Houston Sensations-WM-Debütant Curacao (Anstoß um 19 Uhr MESZ). Das Team der Cote d'Ivoire, auf das die deutsche Elf am 20. Juni (22 Uhr MESZ) in Toronto trifft, wurde 2024 Afrika-Meister. Ecuador, letzter Gruppengegner am 25. Juni (22 Uhr MESZ) in East Rutherford, belegte in der südamerikanischen WM-Qualifikation Rang zwei hinter Weltmeister Argentinien.
Bundestrainer Nagelsmann: "Wollen uns durchsetzen"
"Es ist keine superleichte, aber eine machbare Gruppe, in der wir uns durchsetzen wollen", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach der Auslosung im ZDF-Interview. "Für uns geht es jetzt darum, gut ins Turnier zu starten."
Die deutsche Mannschaft blieb von starken Gegnern wie Uruguay, Kolumbien, Norwegen oder auch möglicherweise Italien, das sich noch über ein Mini-Playoff-Turnier für die WM qualifizieren kann, verschont.
Die bestplatzierten beiden Teams jeder Gruppe lösen Tickets für das Achtelfinale, dazu die acht besten Drittplatzierten der zwölf Gruppen. Im Falle des Gruppensiegs könnte auf die DFB-Elf schon im Achtelfinale Vizeweltmeister Frankreich warten. Wird Deutschland nur Zweiter, käme im Viertelfinale Rekordweltmeister Brasilien als Gegner in Frage. "Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten gehen", sagte Nagelsmann.
Erstmals sind bei einer Weltmeisterschaft 48 Mannschaften am Start, bisher waren es 32 Teams. Das Eröffnungsspiel bestreiten am 11. Juni 2026 in Mexiko-Stadt Co-Gastgeber Mexiko und Südafrika. Das Finale steigt am 19. Juli 2026 in East Rutherford im US-Bundesstaat New Jersey.
Starparade
Die FIFA hatte gerufen, und die Stars waren zur WM-Auslosung ins John F. Kennedy Center gekommen. Supermodel Heidi Klum und die US-Schauspieler Kevin Hart und Danny Ramirez als Moderatoren, Robbie Williams, Nicole Scherzinger, Lauryn Hill, Andrea Bocelli und Village People als musikalische Show-Acts.
Sport-Ikonen zogen die Lose: Wayne Gretzky (Eishockey), Shaquille O'Neal (Basketball), Tom Brady (American Football) und Aaron Judge (Baseball).
Trump erhält FIFA-Friedenspreis
Wie erwartet, verlieh FIFA-Chef Gianni Infantino während der Veranstaltung den neu ins Leben gerufenen sogenannten "Friedenspreis" des Fußball-Weltverbands an Donald Trump.
Der US-Präsident habe "unerschütterlichen Einsatz für den Frieden auf der ganzen Welt" gezeigt, sagte Infantino und überreichte Trump eine Goldmedaille, ein Zertifikat und den Friedenspokal, eine goldene Weltkugel, die von mehreren Händen getragen wird. Trump sprach von einer der "größten Ehren meines Lebens".
Kritiker hatten Infantino vorgeworfen, dass er die Auszeichnung, die nun alljährlich verliehen werden soll, extra für Trump ins Leben gerufen habe, weil dieser bei der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises leer ausgegangen war.
Es gebe kein transparentes Verfahren, keine Nominierten, keine Jury, und sei offenbar auch für den FIFA-Rat [höchstes Gremien der FIFA - Anm. d. Red.] neu gewesen, sagte die Direktorin von Human Rights Watch, Minky Worden, bei einer Pressekonferenz verschiedener Menschenrechtsgruppen vor der WM-Auslosung.
Umfrage: Noch keine WM-Stimmung in Deutschland
Die deutschen Fußball-Fans sind etwas mehr als ein halbes Jahr vor Beginn der Endrunde offenbar noch nicht in WM-Laune. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Fernsehsender RTL und ntv gaben nur 38 Prozent der 1000 Teilnehmenden an, sich auf das Turnier zu freuen. 58 Prozent erklärten, sie empfänden noch keine Vorfreude.
Grund sind offenbar vor allem die für Europa ungünstigen Anstoßzeiten der meisten WM-Spiele am Abend und in der Nacht europäischer Zeit. 41 Prozent der Befragten wollen nach eigenen Angaben deswegen gar keine Spiele verfolgen.
Zweimal in Folge in der WM-Vorrunde gescheitert
Bei den letzten beiden WM-Endrunden war Deutschland bereits in der Vorrunde gescheitert. 2018 in Russland war das DFB-Team, als Noch-Weltmeister angetreten, an Schweden, Mexiko und Südkorea gescheitert und hatte sich als Tabellenletzter seiner Gruppe blamiert.
Vier Jahre später lief es kaum besser: Deutschland wurde bei der WM 2022 in Katar in seiner Vorrundengruppe nur Dritter hinter Japan und Schweden und musste wieder vor der K.o.-Runde die Heimreise antreten.
Das sind die Gruppen:
Gruppe A: Mexiko, Südafrika, Südkorea, Playoff-Sieger ( Dänemark/Nordmazedonien/Tschechien/Irland)
Gruppe B: Kanada, Playoff-Sieger (Italien/Nordirland/Wales/Bosnien und Herzegowina), Katar, Schweiz,
Gruppe C: Brasilien, Marokko, Haiti, Schottland
Gruppe D: USA, Paraguay, Australien, Playoff-Sieger (Türkei/Rumänien/Slowakei/Kosovo)
Gruppe E: Deutschland, Curacao, Cote d'Ivoire, Ecuador
Gruppe F: Niederlande, Japan, Playoff-Sieger (Ukraine/Schweden/Polen/Albanien), Tunesien
Gruppe G: Belgien, Ägypten, Iran, Neuseeland
Gruppe H: Spanien, Kap Verde, Saudi-Arabien, Uruguay
Gruppe I: Frankreich, Senegal, Playoff-Sieger (Irak/Bolivien/Suriname), Norwegen
Gruppe J: Argentinien, Algerien, Österreich, Jordanien
Gruppe K: Portugal, Playoff-Sieger (DR Kongo/Neukaledonien/Jamaika),
Usbekistan, Kolumbien
Gruppe L: England, Kroatien, Ghana, Panama
Der Artikel wurde aktualisiert, nachdem die Spielorte des deutschen Teams und die Anstoßzeiten feststanden.