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Auf Oliver Baumann ist Verlass - DFB-Team siegt in Luxemburg

14. November 2025

Trotz eines schwachen Auftritts sichert sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation in Luxemburg drei Punkte. Der beste Mann des deutschen Teams steht ganz hinten und trägt Torwarthandschuhe.

Deutschlands Torwart Oliver Baumann ruft Anweisungen
Deutschlands Nummer eins, Oliver Baumann, bekam gegen Luxemburg mehr zu tun, als ihm lieb sein konnteBild: Markus Gilliar/GES/picture alliance

Bundestrainer Julian Nagelsmann kann froh sein, dass es Nick Woltemade gibt. Denn hätte der Stürmer für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation in Luxemburg nicht zweimal getroffen, wäre stattdessen Torwart Oliver Baumann der einzige gewesen, der als "Man of the Match" infrage gekommen wäre - und das kann nie im Sinne des Trainers sein.

"Es war deutlich mühsamer als erhofft", gab der Bundestrainer im Interview mit dem Fernsehsender RTL zu. "Die drei Punkte nehmen wir gerne mit."

Im abschließenden Spiel am Montag gegen die punktgleiche Slowakei reicht nun ein Unentschieden, um als Gruppensieger sicher für die WM qualifiziert zu sein.

Ende der Torwart-Diskussion?

Eigentlich - so die Erwartungen und Hoffnungen vor dem Spiel - sollte Baumann gegen den Außenseiter gar groß nicht in Erscheinung treten. Doch es kam anders, weil Luxemburg sehr gut und die deutsche Mannschaft erschreckend schwach auftrat.

Vor allem in der ersten Halbzeit war der 97. der FIFA-Weltrangliste spielerisch und von der Einstellung besser, hatte mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Immer wieder musste Baumann eingreifen, war souverän zur Stelle und hielt alles, was in Richtung seines Tores geflogen kam.

Immer auf dem Posten: Oliver Baumann muss bei einem direkt aufs Tor gezogenen Eckball eingreifenBild: Matthias Koch/picture alliance

"Es war ein bisschen zäh am Anfang", gab Baumann nach dem Spiel zu. "Es war wichtig, nicht in Rückstand zu geraten. Dann wird es unangenehm. Es war in der ersten Halbzeit schon unangenehm genug. Die Reaktion war gut, aber wir müssen das als Ziel nehmen, dass es von Anfang an ein bisschen besser läuft."

Der Hoffenheimer bewies in Luxemburg einmal mehr, dass eine Diskussion über die Torwartposition im deutschen Team im Grunde überflüssig ist - auch wenn immer wieder der Name Manuel Neuer auftaucht und angeblich sogar DFB-Sportdirektor Rudi Völler eine Rückkehr des zurückgetretenen Weltmeisters von 2014 befürworten soll.

Spätstarter im DFB-Trikot, Dauerbrenner in der Bundesliga

Oliver Baumann musste lange warten. Vier Jahre lang saß der Hoffenheimer Torhüter bei der Nationalmannschaft auf der Bank, bevor er im Oktober 2024 unter Nagelsmann endlich sein Debüt feierte - mit 34 Jahren, als drittältester Debütant der DFB-Geschichte.

Beim 1:0 gegen die Niederlande in der Nations League überzeugte er als sicherer Rückhalt und setzte sich im Duell mit Alexander Nübel um die Vertretung des verletzten Marc-André ter Stegen zunächst durch.

Im Duell mit Alexander Nübel (r.), dem anderen potentiellen Vertreter ter Stegens, hat Oliver Baumann klar die Nase vorn Bild: Memmler/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Nagelsmann bezeichnete Baumann damals als "einen Tick stärker" und vertraute ihm auch in den folgenden Spielen. So kommt Baumann mittlerweile auf neun Länderspiele.

Dabei war er stets eine verlässliche Option, und bleibt das auch für die Fußball-WM im nächsten Sommer, sollte ter Stegen nach seiner Verletzung nicht wieder regelmäßig und gut genug spielen.

In der Bundesliga ist Baumann längst eine Institution: Ausgebildet beim SC Freiburg, debütierte er 2009 in der höchsten Spielklasse und wechselte 2014 zur TSG Hoffenheim.

Dort ist er seit über einem Jahrzehnt Stammkeeper und Kapitän, steht inzwischen bei 499 Bundesliga-Einsätzen. Seine Konstanz und Führungsqualitäten machen ihn zu einem der erfahrensten Torhüter der Liga.

Kapitänsbinde als Zeichen der Anerkennung

Welches Standing der 35-Jährige nach nur neun Einsätzen im DFB-Trikot auch in der Nationalmannschaft mittlerweile besitzt, zeigte sich, als in der 79. Minute Jonathan Tah ausgewechselt wurde.

Der Abwehrchef des FC Bayern München hatte den verletzten Kapitän Joshua Kimmichvertreten, aber insgesamt ein schwaches Spiel gemacht.

Als er denn Platz verließ, ging die Binde nicht weiter an den Spieler mit den meisten Länderspielen, sondern an Oliver Baumann.

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Luxemburg - Deutschland 0:2 (0:0)
Tore:
0:1 Woltemade (49.), 0:2 Woltemade (69.)
Zuschauer in Luxemburg: 9471 (ausverkauft)

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