Görlitz bewirbt sich
24. Februar 2014Als Flächendenkmal wollte sich Görlitz ursprünglich mit Altstadt und Gründerzeitviertel um Aufnahme ins Unesco-Welterbe bewerben. Die Unterlagen mit dem Titel "Stadtbaukunst" reichte die Stadt Anfang 2012 beim sächsischen Innenministerium ein. Da aber schon viele Altstädte zum Weltkulturerbe zählen, etwa die historischen Stadtkerne von Bamberg, Goslar und Regensburg, empfahl eine Expertenkommission für den Antrag die Konzentration auf die Hallenhäuser. Die Bewerbung wurde daraufhin präzisiert.
Einzigartige Architektur des ausgehenden 15. Jahrhunderts
Die Hallenhäuser sind zwischen 1480 und 1560 entstanden und waren sogar Vorbild für Kaufmannshäuser in Italien. In der Handelsstadt Görlitz dienten die Hallenhäuser als Wohnhaus, Kontor oder Lager. Görlitz lebte vor allem vom Tuchexport. Die Häuser mit den hohen Decken boten viel Raum und damit die Möglichkeit, die Ware eindrucksvoll zu präsentieren. Heute werden viele der Häuser als Wohnhäuser genutzt. Einige stehen auch Besuchern offen.
Die Stadt Görlitz ist eine von 32 Bewerbern aus Deutschland, die darauf hoffen, in die deutsche Vorschlagsliste aufgenommen zu werden. Erst, wenn diese Hürde genommen ist, wird der Antrag an das Welterbekomitee der Unesco weitergeleitet. Das Welterbekomitee würde dann frühestens in 18 Monaten darüber entscheiden, ob die Görlitzer Hallenhäuser den Weltkulturerbetitel tragen dürfen.
rey/dö (dpa, Stadt Görlitz)