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Götter, Helden, Fabelwesen

ap / (arn)20. November 2002

Zehn Millionen Mal sind die beiden Ausgaben des Strategiespiels "Age of Empires" verkauft worden. Der dritte Teil, "Age of Mythology", simuliert die verschiedenen Kulturen der Griechen, der Ägypter und der Wikinger.

Welcome to the Age of Mythology!Bild: AP

Die grundlegende Spielidee ist folgende: Der Spieler gründet eine Siedlung, erkundet die Umgebung, sammelt Rohstoffe, und müht sich um die Entwicklung von Kultur und Religion. Doch wenn die Zivilisation fortschreitet, kommt es irgendwann zum Zoff mit den Nachbarn - Krieg erscheint auch in diesem Spiel als unausweichliche Folge historischer Entwicklung. Wohl dem, der sich rechtzeitig auf den Moment vorbereitet, in dem man beim harmlosen Erkunden der noch unerschlossenen Welt auf die "Roten" trifft: Nur mit Hilfe von Soldaten, Helden und überirdischen Kräften kann das Überleben gesichert werden.

Die "Roten" kommen!

Für jedes neue Spiel kann man sich eine von neun Haupt-Gottheiten und verschiedene Landschaften auswählen, in denen die eigene Zivilisation entstehen soll. Allein dadurch ergeben sich zahllose Spielvarianten. Aber jedes Spiel beginnt in einem "archaischen Zeitalter", in dem erstmal ein Dorf gegründet und Nahrung beschafft werden muss. Ein einzelner Dorfbewohner ist dem Nashorn unterlegen, aber zu dritt kann es mit dem Bogen erlegt werden.

Mitten im fleißigen Sammeln von Nahrung, Holz und Gold mischt sich ein gewisser Nidaros ein und droht, dass er "so primitive Kulturen wie Deine" vom Antlitz der Erde vertilgen wird. Langsam, Kollege Nidaros, dank fleißiger Zivilisationsarbeit bin ich schnell ins "klassische Zeitalter" aufgestiegen. Beim Übergang muss man sich wieder zwischen zwei Gottheiten entscheiden: Die Anbetung von Athene soll mehr der Infanterie zugute kommen, während die Wahl des Götterboten Hermes eine Stärkung der Kavallerie verspricht. Da laufen auch schon die ersten rot markierten Fremden ins Dorf, werden aber von unserem Helden Iason mit zwei Mausklicks ins Totenreich geschickt.

Jede neue Runde ein neuer Gott

Neben den mythologischen Kriterien kommen immer auch wirtschaftliche Argumente ins Spiel: Dank Athene können Minotauren zu Stierminotauren weiterentwickelt werden, "die kostengünstiger und mächtiger sind". Der Bau einer Waffenkammer sowie der Besitz von 800 Einheiten Fleisch und 500 Einheiten Gold hievt den Spieler bald ins "heroische Zeitalter", wo wieder an der Schwelle der Epoche ein Untergott auszuwählen ist. Wer sich bei der Entscheidung für Dionysos nur noch berauschende Feste und einen Schuss Erotik erhofft, hat aber die Rechnung ohne die unerbittliche Logik der "Age-of-Mythology"-Gesetze gemacht. Statt eines Weinkellers kommen neue Helden und Fabelwesen wie Mantikor ins Spiel, der Stacheln aus seinem Schwanz abfeuert.

... und weiter geht's im Internet!

Vierter entscheidender Rohstoff für die Entwicklung der Zivilisation ist die Gunst der Götter. Bei der Entscheidung für einen griechischen Gott müssen die Bewohner dafür eifrig beten. Die Ägypter sammeln göttliche Gunst, indem sie kostbare Monumente errichten. Und bei den Wikingern lieben es die besonders martialischen Götter, wenn Schlachten geführt und möglichst viele wilde Tiere erlegt werden. Wenn sich das Spielen gegen den Computer irgendwann erschöpft -Profispieler geben dafür eine Zeit von etwa 50 Stunden an - wird es höchste Zeit, die Götter im Internet anzurufen.

Abgesehen vom Arbeitsspeicher, der zur Aufnahme all der Helden und Götter mindestens 128 MB umfassen sollte, halten sich die Hardware-Anforderungen an das Spiel in Grenzen: Benötigt wird ein Windows-PC (ab Win98) mit einem Prozessor von wenigstens 450 MHz und eine 3D-Grafikkarte mit 16 MB RAM. Auf der Festplatte werden Daten im Umfang von einem Gigabyte abgeladen. "Age of Mythology" ist in Kaufhäusern und Fachgeschäften zum Preis von rund 50 Euro zu bekommen. Dank einer durchdachten Einführung und eingängiger Bedienung finden auch Anfänger in diesem Genre schnell einen Zugang.

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