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PolitikSüdafrika

G20-Gruppe ringt um eigene Bedeutung

23. November 2025

Am letzten Gipfeltag der G20-Länder in Südafrika ging es um die Zukunft der Staatengruppe selbst. US-Präsident Trump sowie Staatschefs aus anderen wichtigen Ländern waren gar nicht erst angereist.

Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe stehen nebeneinander, Friedrich Merz ist der 5. von rechts
"Familienfoto" der G20-Repräsentanten in Johannesburg Bild: Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa/picture alliance

"Wir erleben keinen Übergang, sondern einen Bruch", sagte der kanadische Premierminister Mark Carney am Sonntag vor einer Gesprächsrunde über die Zukunft des Formats, in dem bedeutende Industrie- und Schwellenländer zusammengeschlossen sind. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits am Samstag in Johannesburg erklärt, die G20-Staaten hätten möglicherweise das "Ende eines Zyklus" erreicht.

Carney: Nostalgie ist keine Strategie

Zu viele Länder zögen sich "in geopolitische Blöcke oder auf die Schlachtfelder des Protektionismus zurück", kritisierte Carney. Aus jedem Bruch ergebe sich aber eine "Verantwortung zum Wiederaufbau". Der kanadische Regierungschef mahnte deshalb einen aktiven Umgang mit der veränderten Weltlage an: "Nostalgie ist keine Strategie."

Kanadas Regierungschef Mark Carney ruft zu einem aktiven Umgang mit der veränderten Weltlage auf Bild: Sean Kilpatrick/The Canadian Press/ZUMA/picture alliance

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump boykottierte das jährliche Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs gänzlich. Das Weiße Haus in Washington begründete die Entscheidung mit dem Vorwurf an die politische Führung in Südafrika, nicht entschieden genug gegen die Verfolgung von Weißen in dem Land vorzugehen. Belege hierfür legte die US-Administration nicht vor.

China, Russland, Mexiko und Saudi-Arabien schickten ebenfalls nicht ihre Top-Repräsentanten nach Südafrika. Unterhändler nahmen aber an den Beratungen teil.     

Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz war dagegen ebenso wie Macron nach Johannesburg gereist. Auch der britische Premierminister Keir Starmer, die italienische  Regierungschefin Giorgia Meloni und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen waren anwesend.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa: Eindringliche Mahnungen zum Ende des G20-Gipfels Bild: Thomas Mukoya/REUTERS

Ramaphosa mahnt globale Kooperation an

Der Gastgeber und südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa bekräftigte zum Abschluss, die globalen Herausforderungen könnten "nur durch Zusammenarbeit und Partnerschaften bewältigt werden". Die G20-Staatengruppe zeige "den Wert und die Relevanz des Multilateralismus". Er mahnte zugleich, die internationale Gemeinschaft müsse sich stärker um eine nachhaltige Entwicklung in der Welt kümmern.

Die G20-Staaten hätten die Notwendigkeit anerkannt, mehr Geld für den Kampf gegen Klimawandel zu aktivieren, sagte Ramaphosa. Man übergebe die G20-Präsidentschaft nun an die USA, die 2026 den Vorsitz haben.

Die G20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer besteht aus 19 Staaten sowie der Europäischen Union und der Afrikanischen Union. Ihre Mitgliedstaaten machen 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung aus.

se/pg (afp, rtr, dpa)

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