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G7 einigen sich auf "starke Antwort"

10. September 2011

Die sieben großen Industrieländer versprechen, die Konjunktur zu stützen. Gleichzeitig soll aber die Sparpolitik beibehalten werden. Vor allem Deutschland hatte sich gegen Konjunkturprogramme auf Staatskosten gewehrt.

Schäuble und Baroin (Foto: AP)
Schäuble und Baroin haben einen Kompromiss gefundenBild: AP

Die G7-Staaten wollen gemeinsamen die Weltwirtschaft stärken. "Es gibt derzeit klare Anzeichen einer Abschwächung des globalen Wachstums", warnten die G7-Finanzminister und Notenbankchefs bei ihrem Treffen im französischen Marseille am Freitag (09.09.2011). "Wir haben uns verpflichtet, auf die neuen Herausforderungen in koordinierter Form zu reagieren", heißt es in der Abschlusserklärung. Es werde eine "starke Antwort" geben.

Was die sieben führenden Industriestaaten USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada konkret unternehmen wollen, wurde zunächst nicht bekannt. Zunächst solle das Vorgehen untereinander beraten werden, hieß es. Der "schwierige Weg" bestehe darin, Haushaltsdisziplin zu bewahren, also zu sparen, und gleichzeitig das Wachstum anzukurbeln. Die G7 sprachen von einem "Balanceakt".

Deutschland für Sparkurs

IWF-Chefin Christine Lagarde in MarseilleBild: AP

Vor allem die deutsche Regierung drängte in Marseille darauf, auf die Schuldenkrise vieler Länder mit Sparpolitik zu reagieren und stemmte sich gegen neue Konjunkturprogramme. "Der Kurs der Defizitreduzierung muss fortgesetzt werden", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Bundesbankpräsident Jens Weidmann warnte in Marseille davor, die Konjunkturentwicklung zu negativ zu zeichnen und nannte spezielle Programme zur Belebung der Konjunktur überflüssig. "Die Erholung ist zwar gebremst, aber nicht abgebrochen".

Dem widersprach der französische Finanzminister François Baroin: "Es gibt nun klare Anzeichen für eine weltweite Verlangsamung des Wachstums. Wir sind entschlossen, dieser Herausforderung eine starke und koordinierte internationale Antwort entgegenzusetzen", heißt es in einer Erklärung Baroins. Auch die USA und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten ein stärkeres Vorgehen gegen den Wirtschaftsabschwung gefordert. Besonders deutlich war US-Finanzminister Timothy Geithner geworden. Nötig sei, "mehr für Wachstum zu tun oder wenigstens das Spartempo zu bremsen", forderte er.

Autor: Dirk Eckert (afp, dapd, dpa, rtr)

Redaktion: Stephan Stickelmann

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