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G7: Kampf gegen "Killerkeime"

9. Oktober 2015

Bakterien, gegen die gängige Medikamente nicht mehr wirken, sind auf dem Vormarsch. Die G7-Staaten haben jetzt einige Maßnahmen beschlossen, die Antibiotikaresistenzen eindämmen sollen.

Treffen der G7-Gesundheitsminister in Berlin (Foto: picture alliance).
Treffen der G7-Gesundheitsminister in BerlinBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Antibiotika sollen in Zukunft nur zu therapeutischen Zwecken und nach individueller Diagnostik verabreicht werden. Das erklärten die G7-Gesundheitsminister zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz in Berlin. Außerdem sollten die Medikamente nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere verschreibungspflichtig sein.

Resistenzen könnten zu "einer schleichenden, aber dramatischen Entwicklung" führen, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). "Wir wollen gegensteuern".

Es würden dringend neue Antibiotika und Diagnostika benötigt, heißt es in der Erklärung. Die Minister der sieben führenden Industrienationen vereinbarten, ein weltweites Netzwerk von Antibiotika-Experten aufzubauen. Zudem wollen sie die Harmonisierung von Zulassungsverfahren und der Bedingungen für eine Markteinführung vorantreiben. So sollen neue Präparate schneller zur Verfügung stehen.

Tödliche Keime

12:06

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Auf wirtschaftliche Anreize für die Pharmaindustrie, um Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika und Diagnoseverfahren zu fördern, verständigten sich die Minister nicht, allerdings sollen diese geprüft werden. Als Möglichkeit wird ein globaler Antibiotika-Forschungsfonds genannt.

"Krankheiten kennen keine Grenzen", sagte Gröhe. Länder mit schwächeren Gesundheitswesen sollen dabei unterstützt werden, nationale Aktionspläne aufzustellen, um zu strikteren Regeln für einen sachgerechten Einsatz von Antibiotika zu kommen.

Nach internationalen Schätzungen sterben jedes Jahr weltweit 700.000 Menschen, weil sie sich mit multiresistenten Bakterien angesteckt haben - Keimen, die sogar gegen mehrere Antibiotikaklassen gleichzeitig unempfindlich sind. Die mit den Resistenzen verbundenen Kosten in der EU werden auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt.

bo/hf (Reuters, epd)

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